Eintracht: Kohr, Sow und da Costa außen vor - Hütters Kommunikation im Fokus

Adi Hütter spricht wenig mit seinen Ersatzspielern
Adi Hütter spricht wenig mit seinen Ersatzspielern / Matthias Hangst/Getty Images
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Eintracht Frankfurt konnte in der laufenden Bundesliga-Saison erst zwei Siege einfahren, sechs Unentschieden stellen zudem den Höchstwert im deutschen Oberhaus dar. Trainer Adi Hütter vertraut dabei zumeist auf eine eingespielte Stammelf, die Ersatzspieler haben es schwer unter dem Österreicher. Dies soll auch an einer ungenügenden Kommunikation des 50-Jährigen liegen.

Kevin Trapp, Martin Hinteregger, David Abraham, Makoto Hasebe, Sebastian Rode, Stefan Ilsanker, Daichi Kamada, Andre Silva, Bas Dost und der wieder genesene Filip Kostic bilden. Wenn sie fit sind, die vorhersehbare Stamm-Zehn der Eintracht. Lediglich die Position auf der rechten Außenbahn ist für den Gegner vor der Partie meist ein kleines Rätsel.

Adi Hütter verfolgt die Philosophie, Rotation nur im Notfall anzuwenden. Bedingt durch die aktuelle europäische Abwesenheit hat dies naturgemäß zur Folge, dass die Spieler aus der zweiten Reihe nur selten bis gar nicht zum Einsatz kommen. Besonders drei Profis fallen dieser Methodik zum Opfer, dabei soll Hütter zudem Mängel in seiner Kommunikation mit den Verschmähten aufweisen.

Kohr musste Termin machen - alles eine Frage der Qualität

"Ich bin ein Trainer, der nicht gleich beim ersten schlechten Spiel einen Spieler rausnimmt. Ich gebe ihm mindestens zwei, drei Chancen. Damit erreiche ich, dass er Vertrauen spürt und nicht gleich beim ersten Fehler verunsichert ist", erklärte Hütter gegenüber der SportBild.

Während die Neuzugänge Hrustic und Younes zwar die Eingewöhnung ermöglicht werden soll, spielen auch verdiente Akteure mittlerweile nur noch eine Nebenrolle. Namentlich stehen Dominik Kohr, Djibril Sow und Danny da Costa nicht besonders weit oben auf Hütters Favoritenliste.

Dominik Kohr sieht sich zu selten aufgestellt
Dominik Kohr sieht sich zu selten aufgestellt / Matthias Hangst/Getty Images

Kohr spielt seit dem Sommer 2019 bei der Eintracht und konnte sich bislang nicht als absolute Stammkraft etablieren. In der laufenden Saison kam er nur zu vier Einsätzen in der Liga, nur einmal ging es für ihn über die vollen 90 Minuten. Die Erklärung, warum Hütter eher auf Ilsanker und Rode in der Zentrale baut, musste sich Kohr terminlich erfragen - denn Hütter redet angeblich wenig mit den Reservisten.

Heraus kam nach Angaben der SportBild, dass Kohr in den Bereichen "Torabschluss und beim Vorausahnen von Spielsituationen" noch Defizite habe. Es fehlt für Hütter schlicht an der nötigen Qualität beim 26-Jährigen. Gleiches gilt für Sow, der ebenso wenig an Rode oder Ilsanker vorbeizukommen scheint.

Auch Danny da Costa sieht sich mit Erik Durm und Almamy Touré einer zu großen Konkurrenz um die Position auf der rechten Bahn gegenüber. Was die drei Reservisten in Hütters Augen eint, ist das Vorhandensein von besseren Alternativen im Kader.

Dass der Trainer seine Entscheidungen dann nur mangelhaft mitteilt, kann sicher kritisiert werden. Doch vertraut er auf den eingeschworenen Kern und stärkt damit deren Position innerhalb der Mannschaft. Auch wenn Hütters Stille zuerst altmodisch und angestaubt-totalitär erscheint, haben die Spieler diese Herangehensweise zu akzeptieren.