Eintracht nimmt Neuzugänge in die Pflicht: "Potenzial alleine reicht nicht"
Von Jan Kupitz
Eintracht Frankfurt kommt einfach nicht in Tritt - auch, weil die Star-Neuzugänge noch nicht wie gewünscht zünden. Bei der SGE werden die Zügel nun angezogen.
Nach dem viel umjubelten 2:1-Erfolg beim FC Bayern folgte die kalte Dusche gegen die Hertha: Eine 1:2-Pleite gegen die Fehlstarter aus Berliner bedeutet, dass die Hessen im Tabellenkeller stecken bleiben und den Anschluss nach oben verlieren. Und dass die Stimmung in der Bankenmetropole ungemütlicher wird.
Vor allem die Star-Neuzugänge, die Markus Krösche im Sommer an Land ziehen konnte, bleiben noch hinter den Erwartungen zurück. Jesper Lindström, mit sieben Millionen Euro der teuerste Transfer dieser Saison, wartet nach wie vor auf seine erste Torbeteiligung im Trikot der Adler.
Sam Lammers konnte zwar zweimal treffen (jeweils einmal in der Bundesliga und der Europa League), hängt aber den Großteil der Spielzeit in der Luft und leistet sich in Summe viel zu viele Ballverluste, als dass er vorne drin eine geeignete Anspielstation wäre.
Der von Milan ausgeliehene Jens Petter Hauge macht bislang noch den besten Eindruck, hat nach einem guten Start (zwei Tore in den ersten drei Spielen) jedoch deutlich nachgelassen.
Auf seine Neuzugänge angesprochen, erwiderte Sportvorstand Markus Krösche in der Bild, dass fortan mehr kommen muss. "Die Jungs haben alle großes Potenzial, aber das alleine reicht auf Dauer nicht", legte der 41Jährige den Finger in die Wunde. "Sie müssen es auch immer wieder auf den Platz bringen. Der Entwicklungsprozess muss schneller gehen."
Laut Angaben der Bild wird deshalb der Druck erhöht: In einer Kabinenansprache soll Oliver Glasner die Neuen aufgefordert haben, sich zu steigern. Bislang hatten Lindström, Hauge und Lammers in jedem Spiel auf dem Platz gestanden - zurückzahlen konnten sie das Vertrauen des Österreichers nur bedingt.
Rächt es sich womöglich, dass die SGE für die Offensive ausschließlich (junge) Spieler verpflichtet hat, die noch keine Erfahrung in der Bundesliga vorzuweisen hatten?
Ganz so einfach wollte Krösche diese Thematik nicht abfertigen, sondern betonte, dass auch der Rest des Teams noch nicht die volle Leistung abgerufen habe. "Für die jungen Spieler wäre der Anpassungsprozess einfacher, wenn wir als Mannschaft besser funktionieren würden. Dann könnten sie leichter in die Bundesliga reinwachsen, weil sie jemanden haben, an dem sie sich orientieren können", nahm der Sportvorstand auch die Führungsspieler in die Pflicht.