"Das brennt sich ins Herz ein" - Die Stimmen zu Frankfurts historischem Erfolg gegen Barça

Nach der Partie gab es für die Eintracht-Spieler kein Halten mehr
Nach der Partie gab es für die Eintracht-Spieler kein Halten mehr / JOSE JORDAN/GettyImages
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Die Eintracht steht im Halbfinale der Europa League. Im ausverkauftem Camp Nou führten die Adlerträger zwischenzeitlich sogar mit 3:0 und mussten nur in der Schlussphase für einen kurzen Moment zittern.

Nach der Partie waren die Frankfurter natürlich voller Euphorie. Bei Barça-Coach Xavi herrschte derweil Ernüchterung:


Die Stimmen zum Spiel:

Eintracht-Trainer Oliver Glasner: "Riesenlob an die Spieler, was sie hier geleistet haben! Sie haben 85 Minuten alles perfekt umgesetzt. Wir haben in beiden Spielen unsere Stärken gezeigt gegen eine Mannschaft, die seit 15 Spielen ungeschlagen war und aus einer starken Liga kommt. Wir hatten eine Idee mit unserer Intensität, unserer Power. Wir haben ihnen dort den Ball gegeben, wo wir kein Problem sahen. Insbesondere der Start hat mich beeindruckt, bis zum Elfmeter hat sich das Geschehen nur in Barcas Hälfte abgespielt. Die Spieler haben etwas vollbracht, was es sonst kaum gibt auf der Welt. In dieser Symbiose mit den Fans haben wir diesen großartigen Sieg gefeiert. Vielen Dank an die Spieler und die Fans. Normal gehe ich die Ehrenrunde nicht mit, aber heute wollte ich das mal aufsaugen. Das brennt sich ins Herz ein. Diese Gefühle, diese Stimmung werde ich mitnehmen, bis ich eine Etage höher bin. Ich habe an den Sieg geglaubt, als der Schiedsrichter abgepfiffen hat. Eine Verlängerung in Unterzahl wäre sehr, sehr schwer geworden. Wir haben Eintracht-Frankfurt-like gespielt. Das ist für mich das Wichtigste als Trainer. Wenn jemand zu mir nach der Pokalniederlage in Mannheim gesagt hätte, dass wir ein gutes halbes Jahr später den FC Barcelona schlagen, hätte ich ihn für verrückt erklärt."

Sportvorstand Markus Krösche: "Als wir vor dem Spiel gesagt haben, dass wir weiterkommen wollen, waren das keine leeren Worte. Wir haben uns im Hinspiel eine gute Ausgangslage geschaffen und natürlich ein unglaubliches Spiel gemacht. Unsere Vorrunde war gut, wir haben Betis ausgeschaltet und jetzt sogar hier gewonnen. Unser Ziel ist es, in diesem Wettbewerb so weit wie möglich zu kommen. Das haben wir immer gesagt. Jetzt geht es gegen West Ham, das wird eine schwere Hürde. Aber das war Barcelona auch. Für uns ist klar, dass wir jetzt auch ins Finale kommen wollen. In der Bundesliga fehlt uns die Konstanz in dieser Saison, aber in der Europa League schaffen wir es irgendwie immer, am Anschlag zu sein. Die Mannschaft hat sich für eine unglaubliche Leistung zu recht belohnt."

Kapitän Sebastian Rode: "Es setzt unglaubliche Kräfte frei, vor diesen Fans zu spielen. Wir haben alles für den Traum gegeben, gegen Barcelona zu gewinnen. Die Entwicklung der Eintracht ist unglaublich. Vor zehn Jahren war ich mit der Eintracht noch in der Zweiten Liga, jetzt steht man zum zweiten Mal innerhalb von vier Jahren im Halbfinale des Europapokals. Gegen einen Gegner wie Barça kannst du natürlich nicht alles verhindern, das ist ganz klar. Aber wir haben es heute unglaublich gemacht, standen hinten gut und waren vorne effektiv. Hinten raus war es nochmal ärgerlich, dass wir zwei Tore bekommen haben. Aber es hat am Ende gereicht. Natürlich darf man jetzt vom Finale träumen, aber wir müssen vorher erstmal unsere Hausaufgaben gegen West Ham machen und uns das Endspiel verdienen."

Kevin Trapp: "Für das, was hier abgeht, gibt es keine Worte. Alle haben gedacht, wir kommen hierher und Barcelona schießt uns aus dem Stadion. Aber so war es nicht. Wir wussten, dass wir gut stehen und unsere Chancen effizient nutzen müssen, wenn wir sie bekommen. Das hat alles geklappt. Zur Pause steht es 2:0 für uns und uns war klar, dass es ein verdammt langer Weg wird, wenn wir uns ausruhen würden. Wenn Barca den Anschluss macht, wird es eng. Also haben wir weiter nach vorne gespielt und noch eines nachgelegt. Am Ende hat es gereicht, auch wenn es hinten raus nochmal knifflig wurde. Wir stehen jetzt im Halbfinale und haben zwei richtig schwere Spiele vor uns, denn auch der Gegner will natürlich ins Finale. Aber wir werden alles geben, um uns auch in diesen beiden Spielen am Ende durchzusetzen. Natürlich wollen wir jetzt auch ins Finale! Wir haben den Plan, den wir hatten, perfekt umgesetzt. Bis zum Schluss haben wir das unfassbar gut gemacht und waren sehr effizient. Ich kam zum Warmmachen raus und dachte, ich wäre in Frankfurt. Das ist sehr außergewöhnlich. Deswegen war es uns wichtig, lange nach Spielschluss mit den Fans zu feiern. Sie haben uns sehr geholfen. Es ist ein Abend voller Stolz und Freude, ein sehr emotionaler Abend. Ich habe schon viel erlebt, aber das ist unglaublich."

Präsident Peter Fischer: "Heute ist ganz Barcelona in Frankfurter Hand. Heute feiern wir die größte Party, die diese Stadt jemals gesehen hat."

Vorstandssprecher Axel Hellmann: "Wir haben etwas Historisches geschafft. Wir haben es auf eine Art und Weise geschafft, die nur mit unserem Europapokal-Gen geht. Jeder wusste, dass Barça die viel bessere Mannschaft ist. Aber im entscheidenden Moment können wir mit diesen Mannschaften nicht nur mithalten, wir können sie auch schlagen. Es gibt keinen anderen Club, der in der Lage ist, so viel Momentum zu entwickeln wie wir. Über die Größe des Moments wird eine Energie freigesetzt, das ist unglaublich. Es waren 30.000 Menschen in Barcelona und haben dann das Stadion geflutet. Das ist in der gesamten Energie unvorstellbar."

Barça-Trainer Xavi: "Wir haben alles versucht. Jetzt sind wir enttäuscht und verärgert. Wir hatten fußballerisch Probleme, denn wir hatten die Spielkontrolle, konnten aber nichts daraus machen. Aus diesem Abend müssen wir lernen und kämpfen, denn wir haben nicht gut gespielt. Ich habe oft davor gewarnt, dass der internationale Wettbewerb schwierig ist, auch die Europa League. Die Eintracht hat ihre Stärken sehr gut ausgespielt, war unbequem, sehr körperbetont und sehr gut im eigenen Sechzehner. Sie spielen auf Konter und haben ein Gegenpressing, wie ich es von wenigen Teams in meiner Karriere gesehen habe. Beides haben wir nicht gut verteidigt, wir konnten sie nicht aufhalten. Wir hatten zu viele unnötige Ballverluste und zu viele Fehler gemacht, von denen die Eintracht profitiert hat. Wir haben uns die Niederlage selbst zuzuschreiben. Hinten raus haben wir mit Stolz gespielt. Ich denke trotzdem, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Von den Zuschauern her war es wie ein Finale, die Hälfte war für uns und Hälfte für Eintracht. Wir hätten mehr Unterstützung gebraucht. Aber das ist keine Ausrede. Ich habe den Spielern vorher gesagt: Es ist wichtig, was auf dem Platz passiert. Aber das, was auf den Rängen war, hat uns nicht geholfen. Glückwunsch an die Eintracht, sie sind verdient weitergekommen."


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