"Werden nicht mit der weißen Fahne in Neapel einlaufen" - Die Stimmen zur Eintracht-Niederlage
Von Simon Zimmermann
Die Frankfurter Eintracht muss sich Napoli im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League verdient mit 0:2 geschlagen geben und verliert auch noch Torjäger Randal Kolo Muani mit einer glatt Roten Karte. Die Stimmen zum Spiel:
1. Oliver Glasner
"Ich finde wir haben es 25 bis 30 Minuten sehr gut gemacht. Dann haben es mit dem Elfmeter selbst verschuldet, dass Neapel Oberwasser bekommen hat. Wir waren verunsichert und man hat bei uns hinten eine gewisse Unerfahrenheit gesehen. Das 2:0 geht dann nach der Roten Karte völlig in Ordnung. In dieser Phase hat man gesehen, dass wir ein bisschen die Nerven verloren haben und Neapel einfach die Klasse hat."
"Sie haben Selbstvertrauen und wissen, was sie machen. Heute waren sie der verdiente Verlierer, aber wir stecken die Köpfe nicht in den Sand, obwohl wir brutal enttäuscht sind. Haben jetzt drei Wochen Zeit und werden nicht mit der weißen Fahne in Neapel einlaufen. Heute tut es weh und wir müssen auch anerkennen, dass wir zu viele Fehler gemacht haben. Daraus heißt es zu lernen und das werden wir auch machen."
"2:0 hört sich für Neapel gut an, aber wenn wir in der 80. oder 85. Minute im Rückspiel das 1:0 schießen, dann sind wir wieder voll im Spiel. Die kleine Chance, die es noch gibt, werden wir versuchen zu nutzen."
Eintracht gegen Napoli in der Analyse: Mit Taktik-Experte Tobias Escher
2. Mario Götze
"Wir haben alles versucht, der Spielverlauf war sehr ungünstig für uns, auch mit der roten Karte. Ich glaube wir haben es in den ersten Minuten nicht so schlecht gemacht, wenig Räume zugelassen, aber dann haben sie es richtig gut gemacht und uns das Leben schwer gemacht."
Über die Rote Karte:
"Es geht total schnell, da vergehen Sekunden und ich finde, man muss die Gesamtsituation sehen, Kolo Muani ist in der Offensiv-Aktion, die glatt Rote Karte ist für mich zu hart."
Über seinen Fehlpass vor dem 0:1:
"Solche Situationen müssen wir vermeiden, vor allem gegen Neapel, die sehr schnell sind. In diesen Situationen muss ich auf Ballbesitz gehen und die Ruhe bewahren."
3. Kevin Trapp
"Am Ende wird es mit zehn Mann schwer gegen solch eine Mannschaft. Wir haben heute die Qualität von Neapel gesehen. Ich finde trotzdem, dass es ein sehr gutes Spiel von beiden Mannschaften war. Für mich war es trotz allem auch ausgeglichen. Neapel hat gute Chancen gehabt, aber ich fand, dass wir ein sehr ordentliches Spiel gemacht haben. Wir sind in der ersten Halbzeit unglücklich in Rückstand gegangen und haben es in der zweiten Halbzeit weiter versucht. Mit der Roten Karte gegen so eine Qualität wird es aber dann schwer."
Über Chancen fürs Rückspiel (ob man sich noch etwas ausrechnet):
"Das sollten wir, sonst brauchen wir gar nicht hinfahren."
"Wir müssen uns aber nicht verstecken. Wir haben in der Vergangenheit schon viele Spiele drehen können. Wir sind eine Mannschaft, die an sich glaubt. Es ist definitiv noch nichts verloren, auch wenn es ein Brocken in Neapel wird. Jeder weiß, dass wir dazu in der Lage sind."
Über Gegner Napoli:
Es ist ein Champions-League-Achtelfinale. Wenn ich mir die anderen Partien angucke, gibt es kein Spiel, in dem es einen klaren Favoriten gibt. Wahrscheinlich ist Neapel, was den Namen angeht, was die Historie in der Champions League angeht, der Favorit.
4. Luciano Spalletti (Napoli-Coach)
"Ich bin wirklich zufrieden. Die Mannschaft hat mit Charakter gespielt und das Spiel mit der Zeit an sich gerissen - so wollten wir das. Es gibt nichts zu meckern, auch wenn wir Chancen für mehr Tore gehabt haben. Aber ist ok. Die Arroganz ist unser ärgster Gegner. Wir haben gezeigt, dass wir hierher gehören, aber es ist noch alles offen, nichts sicher. Deswegen bin ich glücklich, lächle aber noch nicht."
"Es wird Zeit, dass wir das Klischee vom schlechten italienischen Fußball ad acta legen."
5. Napoli-Kapitän Giovanni Di Lorenzo
"Wir wussten, dass es schwer werden würde, gerade auf physischer Ebene. Gerade am Anfang waren wir deswegen angespannt, haben unsere Qualität dann aber durchgebracht und verdient gewonnen."