Eintrachts Last-Minute-Woche: powered by emotions
Von Simon Zimmermann
Oliver Glasner war stolz. Kevin Trapp hatte Tränen in den Augen. In Fürth war die Frankfurter Eintracht mal wieder ganz spät zur Stelle. Ein Auswärtssieg des Willens, auf dem nun auch ein spielerisches Fundament gesetzt werden muss.
Die Last-Minute-Eintracht hat mal wieder zugeschlagen. In einer emotionalen Schlussphase bei Aufsteiger Greuther Fürth konnte sich die SGE in letzter Sekunde doch noch den zweiten Bundesliga-Saisonsieg sichern. Rafael Borré hatte Frankfurt in der vierten Minute der Nachspielzeit erlöst, nachdem Fürth in der 92. Minute der vermeintliche Treffer zum Remis gelungen war.
Wie emotional und wichtig die drei Punkte für die Eintracht waren, zeigte die Reaktion nach dem Schlusspfiff. Kevin Trapp hatte Tränen in den Augen. "Die Emotionen haben mich nach dieser aufreibenden Schlussphase übermannt...", erklärte der SGE-Schlussmann (via Bild).
Glasner: "99 von 100 Mannschaften kommen nicht zurück"
Trainer Oliver Glasner war nach dem Sieg stolz auf sein Team: "Ich behaupte, 99 von 100 Mannschaften kommen heute nicht zurück nach dem 1:1. Aber meine Jungs schon, trotz des schweren Spiels in Piräus vor drei Tagen. Und man sieht, wenn Kevin solche Emotionen zeigt, was das den Spielern bedeutet. Die Jungs geben einfach nicht auf - Respekt! Das macht mich stolz."
Vor der Länderspielpause zeigt ein Blick auf die Tabelle, dass der Dreier in Fürth nicht nur stolz machen konnte - sondern essentiell wichtig war. Mit nun zwölf Punkten konnte die Eintracht den Vorsprung auf den Relegationsplatz 16 auf drei Zähler ausbauen. Mit der Pause hat man nun ein wenig Zeit durchzuatmen.
Eintracht: Mentalitätsmonster mit spielerischen Defiziten
Denn: Trotz der Erfolgserlebnisse der vergangenen englischen Woche mit dem späten Ausgleich gegen Leipzig und den späten Siegen in Piräus und Fürth, zeigt das Glasner-Team, dass noch sehr viel Luft nach oben ist. Kämpferisch ist die Eintracht wieder auf Topniveau. Spielerisch liegt noch sehr viel brach.
Auch gegen die Kleeblätter war das erneut der Fall. Der Aufsteiger hatte mehr Ballbesitz (zwischenzeitlich sogar 66%), mehr Torschüsse und eine bessere Passquote.
Aktuell kämpft man in Frankfurt die Defizite erfolgreich weg. Bald muss man aber auch spielerisch überzeugen. Bleibt die Einstellung dann gleich, kann es diese Saison noch ziemlich erfolgreich werden.