Eintracht Frankfurt: Bobic äußert sich zur Trapp-Debatte

Kevin Trapp hat momentan einiges zu ertragen bei der Eintracht
Kevin Trapp hat momentan einiges zu ertragen bei der Eintracht / TF-Images/Getty Images
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Die Diskussion um Torhüter Kevin Trapp hält Eintracht Frankfurt in Atem. Der Schlussmann bekommt von den Verantwortlichen einerseits Rückendeckung aufgrund seiner Leistungen und Verdienste, jedoch betonen die Bosse ebenso den wirtschaftlichen Vorteil eines Verkaufs des 30-Jährigen. Sportvorstand Fredi Bobic bildet dabei keine Ausnahme.

Seit 2012 steht Kevin Trapp im Tor von Eintracht Frankfurt - unterbrochen von einem dreijährigen Intermezzo bei Paris Saint-Germain. Nach seiner Rückkehr 2018 machte er weder mit regelmäßigen Patzern, noch mit überragenden Leistungen auf sich aufmerksam. Dennoch befindet sich die Eintracht mit ihm weit entfernt von einer Torhüter-Diskussion - eigentlich.

Widersprüchlich und unklar - Bobic weicht aus

Auf der offiziellen Homepage der Eintracht beantwortete Fredi Bobic nun sehr unklar die Planung mit Trapp. "Kevin Trapp ist als unsere Nummer eins ein sehr wichtiger Bestandteil des Teams. Er ist ein wichtiges Gesicht von Eintracht Frankfurt und wir wissen absolut was wir an ihm haben. An der Leistungsfähigkeit von Kevin Trapp und der Bedeutung für den Klub gibt es überhaupt keine Zweifel", so Bobic über Trapp.

Zudem sei man in Frankfurt "sehr froh, dass es uns vor zwei Jahren gelungen war, ihn von der Eintracht zu überzeugen und von Paris loszueisen. Wir gehen davon aus, dass er seinen Vertrag bei uns erfüllt."

Bobic vermeidet ein klares Bekenntnis zu Trapps Verbleib
Bobic vermeidet ein klares Bekenntnis zu Trapps Verbleib / Andreas Schlichter/Getty Images

Zeitgleich gehe man aber auch davon aus, "den Verkauf von Leistungsträgern nicht kategorisch ausschließen" zu können. Nun, beides geht nicht. Entweder man baut auf den bis 2024 gebundenen Trapp oder man nutzt die potenziellen Einnahmen eines Verkaufs für das Bewältigen der Corona-Krise.

Bobic erklärt, dass man sehr wohl weiß, was man an Trapp hat. "Es gibt aber einen Fakt - und nichts anderes hatte ich in der Vergangenheit gesagt - den wir nicht außer Acht lassen dürfen: wir müssen noch mehr als sonst auf die wirtschaftliche Komponente achten", so der Sportvorstand über die momentan herrschenden Zwänge.

An dem Torhüter selbst scheint diese schwammige Diskussion auch nicht spurlos vorbei zu gehen.

Trapp wird immer mehr verunsichert - Abgang eigentlich unvermeidbar

Ex-Profi Uli Stein gab zudem kürzlich in der Bild seinen Senf dazu: "Es ist ihm wohl wichtiger, mit der Freundin auf Social-Media-Kanälen aktiv zu sein. Ich habe gehört, der AC Mailand soll interessiert sein. Gut so, das ist eine Schicki-Micki-Stadt, da passt er mit Freundin gut hin", so Stein wenig begeistert über Trapp.

Auch Eintrachts Aufsichtsratvorsitzender Wolfgang Steubing befeuerte vor einigen Wochen schon die Debatte. "Einen Verkauf von Kostic oder Trapp schließe ich nicht aus", so Steubing damals in der Bild.

Wie lange hört sich Trapp das Gerede noch an?
Wie lange hört sich Trapp das Gerede noch an? / TF-Images/Getty Images

Die Frage ist, wie Trapp in so einem Umfeld in der nächsten Saison seine Leistungen bringen soll. Sein ehemaliger Torwart-Trainer Gerry Ehrmann, der Trapp einst in Kaiserslautern formte, beschreibt den zur Diskussion stehenden Mann als labil. "Er ist innerlich auch sensibel und labil, muss den Rückhalt von einem Klub spüren. Das Standing ist für einen Torwart ganz wichtig", sagte Ehrmann gegenüber der Bild.

Vieles spricht also für einen Abschied in diesem Sommer - für alle Beteiligten wäre es wohl das beste Szenario.