"Ein paar Tränen verdrückt": Baumgart äußert sich zum Köln-Aus

  • Baumgart über die Gründe für sein Aus beim Effzeh
  • Warum er von sich selbst enttäuscht ist
  • Wie er seine Zukunft sieht

Steffen Baumgart
Steffen Baumgart / Christian Kaspar-Bartke/GettyImages
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Steffen Baumgart hat den 1. FC Köln kurz vor der Winterpause verlassen. Nun hat sich der Trainer erstmals zu dieser Entscheidung und einem potenziell nächsten Posten geäußert.

Mit zehn Punkten aus den ersten 16 Spieltagen konnte beim 1. FC Köln wahrlich niemand zufrieden sein. Für Steffen Baumgart war mit Eintritt in die Winterpause klar: So kann es nicht weitergehen. Im gemeinsamen Gespräch entschieden sich Klub und Coach dazu, die bis dato so erfolgreiche Zusammenarbeit zu beenden.

"Ich war nicht mehr zu 100 Prozent überzeugt von mir."

Steffen Baumgart, Bild

"Ein Sieg hätte nichts an unserem Gespräch geändert. Es ging nicht um dieses Spiel. Wir hätten uns so oder so zusammengesetzt und die Gesamtsituation analysiert", verriet Baumgart nun im Gespräch mit der Bild. Wäre das Spiel gegen Union Berlin gewonnen und nicht mit 0:2 verloren worden, hätte es trotzdem zur Trennung kommen können.

"Ich hätte es gerne gelöst": Baumgart auch von sich selbst enttäuscht

Der Hintergrund der schwierigen Entscheidung: "Ich war nicht mehr zu 100 Prozent überzeugt von mir." Er habe alles versucht, um die Ausgangslage zu begradigen. "Aber wenn alle Ansprachen und Veränderungen in Aufstellungen und Taktik nicht mehr fruchten, muss man sich Gedanken machen", so Baumgart offen.

Auf die Nachfrage, ob er von sich selbst enttäuscht sei, gab es eine ebenso klare Antwort: "Ja, das bin ich. Ich hätte es gerne gelöst und habe es nicht geschafft. Deshalb war es in meinen Augen notwendig einen nicht so attraktiven Schritt zu machen mit der Hoffnung, dass es jemand anderen gibt, der die Jungs nach zweieinhalb Jahren anders betrachtet und anpackt."

"Ein paar Tränen", wie der 51-Jährige es formulierte, habe er dann auch noch verdrückt, als er "später Sprachnachrichten von meinem Trainer-Team bekam".

Diese Emotionalität machte er grundlegend auch am Effzeh fest: "Dieser Verein macht was mit dir. Wer glaubt, dass er sich diesem Verein widersetzen kann mit allen seinen Emotionen - das geht nicht. Mein Herz wird immer beim FC sein. Umso mehr tut es weh..."

Neuer Trainerposten noch im Frühjahr? "Alles andere ist Heuchelei"

Und wie geht es nun weiter? Für Baumgart scheint klar zu sein, dass er keine allzu lange Pause antreten möchte. Immerhin fühle er sich auch "nicht ausgelaugt, nicht müde oder irgendwie verzweifelt". Trotzdem müsse er nun erstmal "alles sacken lassen".

Einen groben Zeitpunkt, ab wann er wieder zur Verfügung stehen könnte, nannte er aber dennoch schon: "Ich denke, Ende Januar könnte ich mir vorstellen, wieder für etwas Neues bereit zu sein. Ich bin auf Dauer kein Typ, der nur noch zu Hause sitzt."

Dass er dann doch so zeitnah wieder woanders als Coach arbeiten könnte, liegt für ihn in der Natur des Geschäfts. "So ist der Job, alles andere ist Heuchelei. Der Trainer-Job hat nichts mit Mitleid zu tun. Wenn einer geht, stehen 20 neue Kandidaten bereit. So ist das nun mal, in dieser Sache ist das irgendwie ein Drecksjob", so die Erklärung von Baumgart.


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