Effenberg erklärt: Darum ist der "FC Bayern am Ende einer großartigen Zeit"

  • Ex-Bayern-Kapitän nennt seine Champions-League-Favoriten
  • Effenberg erklärt: Das braucht eine Mannschaft für den Henkelpott
  • FC Bayern hat für Effenberg "nicht mehr dieses Top-Niveau"
Stefan Effenberg sieht den FC Bayern weiterhin im Umbruch
Stefan Effenberg sieht den FC Bayern weiterhin im Umbruch /
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Der FC Bayern strauchelt in der Bundesliga. In der Champions League zeigte man sich in der Gruppenphase jedoch souverän. Vor dem Start der K.o.-Runde erklärt Stefan Effenberg, warum der Rekordmeister dennoch nicht zu den Topfavoriten gehört. Und was eine Mannschaft zum Gewinn des Henkelpotts braucht.

Nach elf Meisterschaften in Folge droht der FC Bayern in dieser Saison 23/24 leer auszugehen. Und auch in der Champions League scheint der deutsche Rekordmeister zum Start der Achtelfinals nicht zu den absoluten Topfavoriten zu gehören.

Findet auch Stefan Effenberg - Bayern-Kapitän beim Königsklassen-Triumph 2001. Insgesamt sechsmal konnten die Bayern die Champions League bzw. den Vorgängerwettbewerb (Europapokal der Landesmeister gewinnen). Nach den "Effe-Bayern" noch 2013 und 2020.

Effenberg zählt den FC Bayern nicht zu den CL-Topfavoriten

Zuletzt gab es allerdings drei Mal das Aus im Viertelfinale in Serie. Den ganz großen Wurf traut Effenberg den Bayern auch diese Saison nicht zu. Dafür seien "ihre Nöte mittlerweile zu groß" - auch wenn mann "Bayern München immer auf dem Schirm haben" müsse, so Effenberg im Interview mit dem kicker. "Mit diesen Personalsorgen reicht es nicht, wenn später im Wettbewerb die großen Kaliber kommen", glaubt der 55-Jährige.

Titelverteidiger Manchester City, Rekordsieger Real Madrid und der letztjährige Finalist Inter Mailand sind für Effenberg die Topfavoriten. "Dann kommt schon der FC Bayern", meint Effenberg.

Ganz allgemein erklärt er, was es braucht, um den Henkelpott gewinnen zu können. Erfahrung in großen K.o.-Spielen sind für ihn elementar. "Mit einem Durchschnittsalter von 23 Jahren gewinnst du nicht die Champions League. Da heißt es höchstens: Achtelfinale, Applaus, raus", erklärt er.

Und weiter: "Grundsätzlich muss man eine funktionierende Mannschaft mit einer sehr guten Achse haben, dazu Erfahrung im Team und topfitte Führungsspieler, die diese Situationen kennen und spielen können. Dann noch Glück, dass man von Verletzungen verschont bleibt. Ab März sollte eine Mannschaft bei hundert Prozent sein."

Effenberg: Bayern "haben nicht mehr dieses Top-Niveau"

Faktoren, die beim FC Bayern aktuell nicht unbedingt gegeben sind. Gerade eine feststehende Achse sucht man im Tuchel-Team derzeit eher vergeblich. Was auch daran liegt, dass Identifikationsfigur Thomas Müller kein Stammspieler mehr ist und Joshua Kimmich vom eigenen Trainer nicht unbedingt gestärkt wird.

"Bayern befindet sich nach wie vor im Umbruch. Lewandowski ist schon weg, Müller nicht mehr Stammspieler, Neuer hat noch ein, zwei Jahre. In zwei oder drei Jahren werden wir ganz anders über den FC Bayern reden", ist sich Effenberg sicher.

"Sie strahlen nicht mehr wie 2020 beim Sixtuple, haben nicht mehr dieses Top-Niveau. Für mich ist der FC Bayern am Ende einer großartigen Zeit, er ist am Scheideweg, wo die Reise in Zukunft hingeht. Wenn sie keine Müllers, Schweinsteigers, Riberys mehr finden, die den FC Bayern leben und gelebt haben, dann wird es einfach schwierig. Deshalb hoffe ich, dass Kimmich bleibt, gefühlt dann als die letzte Identifikationsfigur", so der 55-Jährige.

Tuchel, bei zahlreichen TV-Experten stark in der Kritik, hält er dennoch für den derzeit richtigen Trainer: "Ja, denn ich sehe keinen anderen. Unter den Umständen gibt er auf jeden Fall sein Bestes."


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