Terzic nach Aufholjagd stolz: "Kleines Ausrufezeichen hinter die Mentalitätsfrage!"

Edin Terzic
Edin Terzic / Soccrates Images/GettyImages
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Nach acht Niederlagen in Folge konnte der BVB im Duell mit dem FC Bayern endlich wieder etwas Zählbares mitnehmen und einen 0:2-Rückstand zu einem 2:2 biegen. Edin Terzic freute sich vor allem über die Mentalität seiner Mannschaft - ein bekanntlich heikles Thema in Dortmund.


Seitdem Jürgen Klopp und Thomas Tuchel den BVB verlassen haben, gab es quasi keinen Monat, in der den Schwarzgelben nicht die Mentalitätsfrage gestellt wurde. Auch in dieser Saison mussten sich die Dortmunder bei dieser Thematik mal wieder einiges vorwerfen lassen - insbesondere rund um die Niederlagen gegen Werder Bremen (2:3), RB Leipzig (0:3) oder jüngst 1. FC Köln (2:3).

Doch wie schon gegen Manchester City und Sevilla, zeigte die Truppe von Edin Terzic auch gegen den FC Bayern, dass sie auch anders kann. Trotz eines unglücklichen 0:2-Rückstands gab sich der BVB nicht auf und kam in der Schlussphase zum vielumjubelten Ausgleich, bei dem alle Dämme im Signal-Iduna-Park brachen. Dem großen Rivalen in der letzten Sekunde den Sieg zu klauen, schmeckt nun einmal besonders gut.

Nicht nur deshalb war Edin Terzic nach Abpfiff extrem zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft.

"Es war ein sehr intensives Spiel", berichtete der BVB-Coach. "Besonders in der ersten Halbzeit haben wir es sehr gut verteidigt. Wir haben das Zentrum immer wieder gut schließen können, so dass sie nicht zwischen unsere Linien gekommen sind. Der Ball war immer vor uns - das war ein Punkt, den wir unbedingt beibehalten wollten, auch in der zweiten Halbzeit", so Terzic über den Matchplan.

"Ihr [Journalisten] kennt die Qualität der Bayern. Ihr wisst, wie viele Torchancen sie in einem Spiel normalerweise haben. Wir haben es in der ersten Halbzeit geschafft, nur diesen einzigen Torschuss [zum Gegentor] zuzulassen. Leider hat es nicht gereicht, die Null zu verteidigen, sondern es führte dann zum Gegentor", führte Terzic aus und ergänzte: "Dann ist es nicht so leicht, die Disziplin beizubehalten."

Der 39-Jährige betonte, dass sein Team mit den Emotionen des Spiels umgehen musste - auch, weil von den Tribünen eine gewisse "Risikofreudigkeit" auf die Mannschaft übertragen wurde. Dennoch, so machte Terzic klar, wollte man nicht zu früh öffnen und dem FC Bayern ins offene Messer rennen.

"Das Thema in der Halbzeitpause war, dass wir die nächsten 15, 20 Minuten die Disziplin hochhalten mussten, dass wir die Räume eng halten mussten, dass wir nicht zu wild werden durften", verriet Terzic seine Ansprache aus der Kabine. Man habe abgemacht, "dass wir dann irgendwann das Zeichen von außen geben durch Einwechslungen, dass wir es dann nochmal wilder gestalten wollen". Damit dürfte der 39-Jährige insbesondere die Einwechslungen von Karim Adeyemi und Anthony Modeste gemeint haben, die neuen Schwung ins Spiel bringen konnten.

"Das hat heute sehr gut funktioniert", freute sich Terzic. "Zum Schluss wurde es wild, es ging in beide Richtungen."

Besonders hob der Chefcoach her, dass sein Team gegen den großen Rivalen nicht aufgesteckt habe: "Was sehr positiv und sehr gut war, dass wir in der 82. Minute eine riesige Chance [durch Modeste] zum Ausgleich hatten, die wir leider nicht verwerten konnten, und trotzdem bis zur letzten Sekunde daran geglaubt haben, dass hier noch was geht. Ich finde, dass es am Ende ein sehr verdienter Punkt war, weil wir sehr viele Chancen herausspielen konnten", so Terzic.

"Wenn man gegen die Bayern 0:2 zurückliegt, dann gehen die Spiele normalerweise 0:4 oder 0:5 aus", berichtete er. "Das ist heute nicht passiert und wir konnten für heute ein kleines Ausrufezeichen hinter die Mentalitätsfrage packen. Das war gut heute."

Am kommenden Wochenende geht es für Schwarzgelb an die Alte Försterei zu Union Berlin - ein heißes Pflaster, wo es ein guter Ort und Zeitpunkt wäre, das nächste kleine Ausrufezeichen der Mentalitätsdebatte zu setzen.


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