EA Sports antwortet auf Ibrahimovic-Vorwürfe
Von Janne Negelen

Mit einem Tweet sorgte Superstar Zlatan Ibrahimovic vor zwei Tagen für Wirbel in der virtuellen Fußballwelt. Der Schwede kann nicht verstehen, wieso Spieleentwickler EA Sports sein Aussehen und den Namen für den weltweiten Konsolen-Hit FIFA verwenden darf.
Es könnte der Beginn einer lange Rechtsfrage sein. Via Twitter äußerte Zlatan Ibrahimovic am Montag, dass er dem Spiele-Entwickler EA Sports keine Berechtigung für die Benutzung seines Namens oder einer Gesichtsabbildung erteilt hat. Dennoch taucht beides originalgetreu im Spiel FIFA 21 auf. Damit ist der 39-Jährige nicht einverstanden.
Vor allem will er nicht, dass mit ihm Geld gemacht wird, wovon er selbst nichts hat. Die etwas egoistische Aussage entpuppt sich auf den zweiten Blick als scharfe Kritik, die EA ernsthafte Probleme einbringen könnte.
Who gave FIFA EA Sport permission to use my name and face? @FIFPro? I’m not aware to be a member of Fifpro and if I am I was put there without any real knowledge through some weird manouver.
— Zlatan Ibrahimović (@Ibra_official) November 23, 2020
And for sure I never allowed @FIFAcom or Fifpro to make money using me
Ibra wendet sich an FIFPro - Bale schließt sich an
In seinem Post bezog sich der Angreifer von AC Mailand vor allem auf die Organisation FIFPro. Die internationale Vereinigung von Profifußballern kümmert sich nicht nur um Spieler, deren Verträge aus unterschiedlichsten Gründen gekündigt wurden. Auch ist sie zum Teil für die Vermarktung und Lizenzierung der großen Stars verantwortlich.
.@Ibra_official Interesting... what is @FIFPro? ? #TimeToInvestigate
— Gareth Bale (@GarethBale11) November 23, 2020
Eine Maxime der weltweit vertreten Organisation ist, dass Namen oder Bilder nur mit der Einstimmung der jeweiligen Inhaber verkauft werden. Genau dies bezweifelt Ibrahimovic laut BBC nun. Es könnte durchaus sein, dass einige Details ohne sein Wissen an EA weitergegeben wurden, wo Ibrahimovic dann wie ein ganz normaler Vertragspartner behandelt wurde.
Der Schwede kündigte daher Untersuchungen an. Mit Gareth Bale fand sich schnell ein prominenter Mitstreiter, der ebenfalls hinter die Kulissen blicken möchte. Eine illegale Weitergabe von Daten könnte noch weit mehr Spieler betreffen und der Organisation wie auch dem Entwickler von FIFA massive Sorgen bereiten.
EA wehrt sich gegen Vorwürfe
Allein im neuen Teil sind ganze 7.000 Spieler und etwa 700 Klubs integriert. Die rechtlichen Konsequenzen wären ebenso wie der Aufwand und die Aufarbeitung kolossal. Allerdings wehrte sich EA früh gegen die Vorwürfe der namhaften Stars.
"EA Sports FIFA ist das weltweit größte Fußball-Videospiel und für eine authentische Erfahrung arbeiten wir Jahr für Jahr mit unzähligen Ligen, Teams und Verantwortlichen zusammen, um die Rechte der Ähnlichkeiten eines jeden Spielers abzusichern." Ein enger Partner dabei ist eben FIFPro, das nun Argumente für die Konformität des Verfahrens zusammensucht.
"I was put there without any real knowledge through some weird manouver." pic.twitter.com/pAVDwah5L5
— Fraudulent.com ??? (@KroenkeBurner) November 23, 2020
Einige haben sich bereits gefunden. Für die Stars ist es nämlich nicht so einfach, eine Regelwidrigkeit festzustellen. Die Klubs aus der Premier League verkaufen ihre Rechte beispielsweise kollektiv an die Entwickler. Dazugehörige Details finden sich in den Verträgen jedes Spielers.
In Italien ist dies nicht der Fall. Allerdings beschloss EA vor der Saison eine enge Partnerschaft mit dem AC Mailand. Ibrahimovic kann sich ebenfalls zu der Welt XI aus dem Jahr 2013 zählen. Diese wurde von FIFPro zusammengestellt. Von einer Unkenntnis über eine mögliche Zusammenarbeit kann seitdem also nicht die Rede sein. Auch wenn der 39-Jährige berechtigte Zweifel äußerte, wird er mit seinen Forderungen auf harten und berechtigen Widerstand treffen.