Dreesen plötzlich Kandidat auf mögliche Kahn-Nachfolge
Von Yannik Möller
Eigentlich war es angedacht, dass der FC Bayern und Jan-Christian Dreesen zur neuen Saison getrennte Wege gehen. Nun scheint sich eine bereits konkretere Möglichkeit aufzutun, nach der er zum etwaigen Nachfolger von Oliver Kahn werden könnte.
Bereits 2013 trat Jan-Christian Dreesen beim FC Bayern das Amt als Finanzvorstand an. Lediglich ein Jahr später gab er zwar den Titel ab, doch war er fortan und seitdem als stellvertretender Vorstandsvorsitzender weiterhin für den Bereich 'Finanzen und Organisation' verantwortlich. Ein Bereich, in dem der deutsche Rekordmeister seit jeher eine sehr solide Arbeit vorzuzeigen hat.
Zur neuen Saison, so war beziehungsweise ist es eigentlich der Plan, werden sich Dreesen und der FCB aber trennen. "Auf eigenen Wunsch", wie es hieß, wolle er den Verein verlassen. Kurioserweise in einem zeitlichen Einklang mit dem Amtsantritt von Oliver Kahn als Vorstandsvorsitzender. Er galt und gilt als Kritiker des zurzeit im Negativ-Fokus stehenden Ex-Keepers.
Und während die Zukunft von Kahn heftig diskutiert wird, scheint Dreesen nun plötzlich als möglicher Nachfolge-Kandidat ins Spiel zu kommen!
Wenn Kahn gehen muss: Dreesen könnte Bayern-Abschied umkehren
Informationen der Bild zufolge wäre der 55-Jährige ein Kandidat, insofern Kahn seinen Posten tatsächlich räumen muss. Angesichts einer womöglich gänzlich titellosen Saison, die viel Unruhe und so manch fragwürdige Entscheidung hervorgebracht hat, wäre sein Aus inzwischen keine große Überraschung mehr. Die Abkehr vom Abschied seitens Dreesen allerdings schon - vor allem als möglicher Vorstandsvorsitzender.
Zuvor hatten bereits die tz und der Münchner Merkur von diesem Szenario berichtet. Auch ran stößt nun in diese Richtung vor, spricht dabei sogar schon von einem durchaus konkreteren Plan.
Übergangslösung Dreesen: Hoeneß und Rummenigge würde es freuen
Demnach wird zurzeit darüber nachgedacht, Dreesen in eine Art Übergangsrolle zu bekommen. So würde er, nach einem Kahn-Aus, quasi als Interims-CEO bis 2024 oder 2025 agieren. In dieser Zeit hätte der FC Bayern dann die Möglichkeit, ohne Druck und mit viel Überlegung eine neue, dann wieder dauerhafte Lösung zu suchen.
Ein Plan, der ran zufolge immer mehr Gestalt anzunehmen scheint. Das sei dem Portal auch "von mehreren Quellen bestätigt" worden, wie es heißt. Dass Dreesen eigentlich zur DFL wechseln wollte, scheint nun erst einmal nebensächlich zu sein. Ein Insider soll von einer "aktuell sehr dynamischen Situation" gesprochen haben.
Ein anscheinend wichtiger Faktor: Der eigentlich scheidende Finanzchef hat eine grundsätzliche große Unterstützung bei Uli Hoeneß, der noch immer im Aufsichtsrat sitzt, und auch bei Karl-Heinz Rummenigge, den der Klub noch immer als Berater engagiert. Wenngleich nicht aus einer offiziellen Anstellung heraus.
Sollte Dreesen also tatsächlich auf Kahn folgen, würde der Einfluss von Hoeneß weiter wachsen und Rummenigge noch enger eingebunden werden. Davon geht die Bild fest aus.
Trotzdem: Noch bleibt dieses Wechselspielchen pure Spekulation. Immerhin ist noch längst nicht klar, dass Kahn seinen Posten räumen muss. Für den Fall der Fälle jedoch, könnte der Finanz-Chef als Übergangslösung dem Vorstand vorsitzen und seinen Abschied umkehren.