Grammozis ein Jahr auf Schalke: Arbeit ein "Privileg"

Dimitrios Grammozis
Dimitrios Grammozis / Frederic Scheidemann/GettyImages
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Seit einem Jahr ist Dimitrios Grammozis der Cheftrainer bei Schalke 04. Er betont vor allem die emotionale Arbeit rund um den Klub als ein "Privileg" für sich.


Ein Jahr und einen Tag ist es nun her, dass Dimitrios Grammozis auf Schalke anheuerte. Damals noch in der Bundesliga, einige Spieltage vor dem Ende der Saison. Die tabellarische Situation war aber schon so verzwickt und die Mannschaft so am Ende, dass ein Verhindern des Abstiegs erst gar keine Option mehr war.

Seitdem ist der Wiederaufstieg das große Ziel. Eine schwierige Aufgabe für jeden Verein, der gerade erst abgestiegen ist. Entsprechend groß ist auch der Druck und so groß sind die Erwartungen an den Trainer.

Dadurch kommt es häufiger zu Kritik an Grammozis und seiner Arbeit. Dass das auch für ihn persönlich "ein sehr intensives Jahr war", erklärte er gegenüber der WAZ. Genauso wie die Freude an der Arbeit, trotz des teilweise schwierigen Umfelds: "Ich komme jeden Tag mit einer riesigen Freude auf das Klubgelände."

Nicht zuletzt auch deshalb, weil er sich S04 verbunden fühlt: "Ich bin schon als Kind ins Parkstadion gegangen, ich habe eine sehr emotionale Bindung zu diesem Verein. Für mich ist es ein Privileg, Trainer von Schalke 04 sein zu dürfen. Das ist mehr als nur irgendein Job."

Schalke mit großen Zielen nach Umbruch: "Ist nicht so einfach"

Dennoch muss am Saisonende der Aufstieg als erreichtes Ziel abgehakt werden können. Das sind die Erwartungen und Ambitionen der Vereinsführung. Und es ist auch die Bedingung, damit sich der Vertrag des gebürtigen Wuppertalers automatisch verlängert. Passiert das nicht, wird wohl Feierabend für ihn sein.

"Wir wissen, dass die Erwartungen sehr hoch sind", so der 43-Jährige. "Und wir versuchen alles, um diese Erwartungen auch zu erfüllen."

"Wir hatten im Sommer einen riesigen Umbruch auf vielen Ebenen. Das ist nicht so einfach", erinnerte er sich. "Aber mein Eindruck ist, dass der ganze Klub das gemeinsam sehr gut gemeistert hat."

Seine eigene Bilanz seit der Übernahme ist gemischt: Zu sechs Remis kommen 14 Siege und 15 Niederlagen.

Dimitrios Grammozis
Grammozis am Sky-Mikrofon / Christof Koepsel/GettyImages

In dieser Zeit gab es sowohl einige Höhepunkte, als auch Tiefpunkte. "Die schönsten Momente", so der Coach, seien die Aufeinandertreffen mit den Fans im Stadion, wenn die Arena betreten wird. "Das ist schon etwas sehr Besonderes, das genieße ich sehr", geriet er ins Schwärmen.

Auf der anderen Seite stehendie Geisterspiele: "Die Zeit ohne Zuschauer fand ich schrecklich - nicht nur für uns als Verein, sondern auch für die Fans, die zuhause bleiben mussten. Das war etwas, an das ich mich weder gewöhnen wollte noch konnte."

Nun, nach einem Jahr als S04-Trainer, bleiben realistische Chancen auf den Aufstieg und die Rückkehr in die Bundesliga. Drei Punkte trennen Königsblau derzeit vom Relegationsplatz, während man mit dem punktgleichen HSV um den direkten Anschluss an die Top drei kämpft.

Die Sorge: Schalke patzt zu viel. Zu viele Punkte bleiben liegen, weil das Grammozis-Team auf zu wenig Struktur zurückgreifen kann, wenn die Einzelaktionen mal nicht zum erhofften Durchbruch führen. Daher steht vor allem der schwere Saison-Abschluss im Fokus, wenn es in den letzten sechs Spielen gegen fünf (!) Mannschaften aus der Top sieben der Liga geht.


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