Dietmar Hopp mit Spitze gegen BVB: "Borussia Dortmund inzwischen Kommerz pur"

Dietmar Hopp muss sich regelmäßig Anfeindungen gefallen lassen
Dietmar Hopp muss sich regelmäßig Anfeindungen gefallen lassen / TF-Images/Getty Images
facebooktwitterreddit

Nur wenige Persönlichkeiten in der Bundesliga polarisieren so sehr wie Dietmar Hopp. Der Mäzen der TSG Hoffenheim sprach gegenüber Sport1 über den ihn schmerzenden Fan-Hass und den Vorwurf, die TSG sei ein Kommerz-Verein - diesen lenkt er ausgerechnet auf den BVB.

Fast genau fünf Monate ist es her, als es beim Duell zwischen der TSG Hoffenheim und dem FC Bayern zu Fan-Ausschreitungen gegen Dietmar Hopp kam. Das Spiel wurde unterbrochen, Bayern-Spieler und -Verantwortliche versuchten, die Fans zum Aufhören zu bewegen. Dadurch wurde eine Debatte über Beleidigungen im Stadion losgetreten - diese scheint nach der Coronakrise so weit entfernt, wie noch nie.

Hoffenheim sollte nicht "Kommerz-Verein genannt werden" - Hopp verletzt von Fan-Attacken

Für Hopp, den Mäzen der TSG Hoffenheim, ist sie jedoch noch immer ein aktuelles Thema, wie er gegenüber Sport1 erklärte. Vermissen würde er diese Anfeindungen, als Gegenbild zu völlig leeren Stadien, nicht: "Wenn mir die Anfeindungen in irgendeiner Form fehlen würden, dann wäre ich verrückt. (lacht) Das ist nach wie vor eine Geschichte, die mir weh tut, weil sie ungerecht ist und weil ich mir nach wie vor nicht vorstellen kann, wie man sich so etwas zurecht konstruieren kann."

Dietmar Hopp steht zurzeit auch in der Corona-Bekämpfung im Mittelpunkt
Dietmar Hopp steht zurzeit auch in der Corona-Bekämpfung im Mittelpunkt / Thomas Lohnes/Getty Images

Der 80-Jährige betonte auch, dass ihm alle Fans zurzeit leid tun, da sie nicht in die Stadien dürfen - schließlich seien es stets "immer nur wenige Personen, die mich beleidigen". So wäre es viel wichtiger, wenn im Fußball wieder eine gewisse Normalität einkehren könnte.

Ein Grund, weshalb ihn viele der Beleidigungen und Vorwürfe treffen, so Hopp weiter, sei der verfehlte Ansatz dessen: "Wir bei der TSG sind ein Klub, der nicht Kommerz-Verein genannt werden darf." Das meint der Mitbegründer des großen IT-Unternehmens SAP, das gleichzeitig als Sponsor in Hoffenheim wirkt.

"Kommerz pur" in Dortmund und Berlin: Hopp ohne Verständnis für Attacken der Hertha-Fans

Die Vorwürfe, die ihm entgegenschlagen, sieht er ausgerechnet beim BVB viel passender, aus dessen Fan-Reihen oftmals die größten Angriffe kommen: "Schauen wir mal auf Borussia Dortmund, das ist inzwischen Kommerz pur. Oder richten wir den Blick nach Berlin, da sind viele Millionen im Umlauf. Ich freue mich für die Entwicklung bei der Hertha, aber ich kann nicht verstehen, dass ich auch von deren Fans attackiert werde."

Hopp sieht sich vor allen von Dortmundern regelmäßig attackiert
Hopp sieht sich vor allen von Dortmundern regelmäßig attackiert / TF-Images/Getty Images

Ein Ende dieser Anfeindungen sieht Hopp derweil noch nicht kommen, auch nicht nach Monaten die von leeren Stadien geprägt waren: "Ich glaube nicht, dass über die Ereignisse mit dem Fan-Hass genug Gras gewachsen ist, das ist in zwölf Jahren nicht passiert und wird in den nächsten Jahren leider auch nicht so sein."