"Diese Reflexe gehören zum Fußball" - TSG-Coach Sebastian Hoeneß will von Abstiegskampf nichts wissen

Sebastian Hoeneß glaubt (noch) nicht, dass er um seinen Trainerjob bei der TSG bangen muss
Sebastian Hoeneß glaubt (noch) nicht, dass er um seinen Trainerjob bei der TSG bangen muss / Christian Kaspar-Bartke/Getty Images
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Bei der TSG Hoffenheim hat man sich alles anders vorgestellt - zumindest in der Bundesliga. Sebastian Hoeneß sollte wieder Konstanz auf die Trainerbank bringen. Nach einem schwachen ersten Bundesliga-Halbjahr ist der 38-Jährige nun aber angezählt. Hoeneß selbst bleibt allerdings gelassen.

Als Julian Nagelsmann die TSG Hoffenheim verließ, wollte man im Kraichgau seinen ehemaligen Co-Trainer Alfred Schreuder als veritablen Nachfolger aufbauen. Doch das Experiment mit dem Niederländer (mittlerweile Assistent unter Ronald Koeman bei Barça) scheiterte nach nicht mal einer Saison. Dennoch schafften es die Hoffenheimer in die Europa League.

Und dort zeigte die TSG unter Nagelsmanns Nach-Nachfolger Sebastian Hoeneß starke Leistungen. Mit einer weißen Weste marschierte Hoffenheim ins Sechzehntelfinale. In der Bundesliga läuft es dagegen nicht so gut: Nur Rang 13 und 15 magere Punkte stehen nach 14 Saisonspielen zu Buche.

"Kein Thema."

Hoeneß über den Abstiegskampf

Und deshalb scheint es bereits zu rumoren bei der TSG. Hoeneß, im Sommer als Drittliga-Meistercoach vom FC Bayern verpflichtet, sollte eigentlich wieder Ruhe auf die Trainerposition bringen. Doch bis auf das Highlight mit dem Heimsieg gegen die Bayern bekommt die TSG in der Liga nicht all zu viel zustande. Vielmehr stolpert man aktuell von einem Negativ-Erlebnis ins nächste.

Honeß glaubt nicht, dass sein Trainerstuhl wackelt

Ist Hoeneß bereits angezählt? Vor dem so wichtigen Auswärtsspiel beim FC Schalke will der 38-Jährige davon nichts wissen. "Mit den Nebengeräuschen muss ich leben, diese Erfahrungen mache ich zum ersten Mal. Aber es bewegt mich gar nicht, denn diese Reflexe gehören zum Fußball, wenn die Ergebnisse nicht stimmen", erklärte Hoeneß gegenüber dem kicker.

"Das halte ich aus. Ich investiere meine Energie in die Arbeit mit dem Team auf dem Platz. Wir sind Teil einer Leistungsgesellschaft, in der vor allem Ergebnisse zählen. Dem sind wir alle unterworfen", so Hoeneß weiter, der auch gleich Gründe mitliefert, warum es aktuell nicht läuft.

Seit Monaten sei die Lage "extrem herausfordernd. Ich sammele wertvolle Erfahrungen, wenngleich in einer Intensität, wie ich sie nicht erwartet oder mir gewünscht habe". Gemeint ist vor allem der vollgepackte Spielplan und die Verletzungssorgen, die die TSG im ersten Teil der Saison plagten.

Sebastian Rudy wird Hoffenheim vorerst fehlen
Sebastian Rudy wird Hoffenheim vorerst fehlen / Simon Hofmann/Getty Images

Nicht nur für Hoeneß: Auswärtsspiel auf Schalke für Hoffenheim richtungsweisend

Argumente, die durchaus nachvollziehbar sind. In wieweit diese bei weiteren Niederlagen aber noch zählen, bleibt abzuwarten. Die Bild berichtete bereits, dass es bei einer neuerlichen Pleite auf Schalke eng werden könnte für Hoeneß. Doch der glaubt weiter an eine Zukunft in Hoffenheim und will vom drohenden Abstiegskampf ohnehin nichts wissen. "Kein Thema" sei dieser. "Wir sind viel zu früh in der Saison", meinte Hoeneß zur Bild.

Damit er das am Samstagabend auch noch sagen kann, sollte im Bestfall ein Sieg gegen ein Schalke, das noch viel tiefer in der Krise steckt, herausspringen. Dann kann Hoeneß an seiner These festhalten und dürfte auch weiter an der TSG-Seitenlinie stehen. Andernfalls - vor allem bei einer Pleite - dürfte Hoeneß ganz schnell weitere Erfahrungen sammeln, die er bislang noch nicht kannte. Im negativen Sinne.