Die Werder-Helden des Punktgewinns beim FC Bayern

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Das gestrige 1:1-Remis des SV Werder Bremen gegen den FC Bayern war vielleicht die beste Darbietung des neuen Fußballs, den Trainer Florian Kohfeldt an der Weser (vorerst) etablieren will. Gegen den deutschen Rekordmeister zeigte sich die komplette Mannschaft im Defensivverhalten diszipliniert und im Konter-Spiel hochgefährlich. Trotzdem gibt es einige Spieler, die man besonders stark hervorheben sollte.

1. Josh Sargent

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Unglaublich, dass der US-Amerikaner gerade einmal 20 Jahre alt ist. Sargent ist bereits ein etablierter Bundesliga-Spieler, was man auch an seinem Selbstvertrauen erkennen kann.

Wie der Stürmer Jerome Boateng mit einer Finte alt aussehen ließ und Maxi Eggesteins Tor nach einer gedankenschnellen Aktion gegen Javi Martinez nach einem Einwurf vorbereitete, zeugt von einer gehörigen Portion Erfahrung, die man von solch einem Spieler eigentlich gar nicht erwartet.

Sargent wird in dieser Saison wahrscheinlich nicht allzu viele Tore schießen. Von Woche zu Woche erkennt man jedoch immer mehr, wie viele andere Dinge er ins Bremer Spiel einbringt. Ohne einen Manuel Neuer in Weltklasse-Form hätte er gestern vielleicht zumindest zwei Tore erzielen können.

2. Marco Friedl

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Die Entwicklung von Marco Friedl sollte man ebenfalls nicht einfach so hinnehmen. Mit 22 ist der Österreicher in seiner neuen Rolle als Innenverteidiger endgültig im deutschen Oberhaus angekommen.

Gegen seinen Ex-Klub lieferte Friedl einen ruhigen, abgeklärten Auftritt, bei dem er einige Male Spieler wie Serge Gnabry, Thomas Müller und Leroy Sane ohne viele Probleme ausschalten konnte.

3. Ömer Toprak

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Von Woche zu Woche kann die Meinung der Werder-Fans über Ömer Toprak stark schwanken. Wenn er wieder einmal verletzt ausgewechselt werden muss, wird Sportchef Frank Baumann in den sozialen Netzwerken sofort dafür verflucht, dass er für einen 31-jährigen Invaliden fünf Millionen Euro bezahlt habe.

Nach einer Leistung wie gestern gegen den FC Bayern liest man aber von der digitalen Feder der Werder-Anhängerschaft nur Lobpreisungen an den türkischen Abwehrchef.

Toprak hat quasi im Alleingang Robert Lewandowski in der Luft und auf dem Rasen ausgeschaltet. Der ehemalige BVB-Spieler hing wie eine Klette an Lewa und gab dem Polen nicht mal die Gelegenheit, einen Schuss aufs gegnerische Tor abzufeuern.

4. Maxi Eggestein

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Florian Kohfeldts Allzweckwaffe erwies sich auch gegen den FC Bayern als Matchwinner. Bei seinem Tor bewies Maxi eine tolle Schuss-Präzision, die er bereits in der Vergangenheit oft zur Schau stellen konnte.

Der Ältere unter den Eggestein-Brüdern leitete auch nach eigenem Ballgewinn viele Konter-Angriffe ein und agierte als perfektes Bindeglied zwischen Abwehr und Angriff.

Zum Glück gab es dann vom Trainer nach dem Schlusspfiff nur einen Klaps auf den Kopf und keinen Backenschmatzer, den Maxi Eggestein von Kohfeldt leider nach guten Leistungen immer wieder antizipieren muss...

5. Christian Groß

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Die beste Geschichte der Bundesliga - und kaum einer redet darüber. Bei der Verfassung von Texten über Werder fällt mir auch immer wieder auf, dass Christian Groß sehr selten von den Fotografen in einem Einzelbild erfasst wird.

Das wird dem 31-Jährigen aber wohl egal sein. Groß macht seinen Job IMMER zuverlässig, egal ob in der Abwehr oder im Mittelfeld. Nachdem der gebürtige Bremer gegen Köln noch als Sechser brillierte, schaltete er am Samstag die Bayern-Stars als Innenverteidiger aus.

Groß wurde ursprünglich von der zweiten Mannschaft als Notnagel ins Profi-Team beordert. Mittlerweile ist der Allrounder jedoch eine echte Stammkraft-Alternative, die auch Spielern wie Niklas Moisander keinen Platz mehr in der ersten Elf lässt.