Die Torwartfrage bei Werder: Kuriose Situation um Pavlenka und Kapino

Pflegen trotz Konkurrenzkampf ein gutes Verhältnis: Stefanos Kapino und Jiri Pavlenka
Pflegen trotz Konkurrenzkampf ein gutes Verhältnis: Stefanos Kapino und Jiri Pavlenka / TF-Images/Getty Images
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Bei Werder Bremen hatte man in diesem Sommer eigentlich eine Veränderung auf der Torhüter-Position geplant. Für Stammkeeper Jiri Pavlenka ist es an der Zeit für einen Tapetenwechsel. Mit Stefanos Kapino hat der Bundesligist eine starke Vertretung in der Hinterhand. Doch der Plan droht nun zu scheitern.

Pavlenkas Vertrag läuft im Sommer 2021 aus. Für Sportdirektor Frank Baumann böte sich nun die Gelegenheit, seinen Leistungsträger für eine gehörige Ablösesumme zu verkaufen. Wäre da nicht das folgende Problem: Nach Informationen des kicker gibt es nämlich keine ernsthaften Interessenten für den tschechischen Schlussmann.

Pavlenka wird derzeit nicht umworben, könnte seinen Kontrakt in Bremen erfüllen
Pavlenka wird derzeit nicht umworben, könnte seinen Kontrakt in Bremen erfüllen / DeFodi Images/Getty Images

Keine gute Nachricht für die klammen Bremer, die das Geld eines Pavlenka-Transfers nur allzu gut gebrauchen könnten. Dazu kommt der - nicht zuletzt wegen Corona - stark gefallene Marktwert des 28-Jährigen. Während sich dieser im Sommer letzen Jahres noch auf 12 Millionen Euro belief, ist der Nationalkeeper laut transfermarkt.de aktuell nur noch 6,5 Millionen Euro wert.

Eine Tendenz, die potenzielle Abnehmer womöglich ebenso abschreckt wie der deutliche Rückgang seiner gehaltenen Schüsse in Prozent (Quelle: bundesliga.de). Wobei jene Statistik nicht zuletzt auch auf die schlechte Defensivleistung seiner Vordermänner zurückzuführen ist. Denn in Bremen ist man sich einig: Ohne Pavlenkas starke Paraden hätte es das ein oder andere Mal noch düsterer ausgesehen.


Pavlenkas parierte Schüsse in Prozent

  • 2017/18: 76 %
  • 2018/19: 71 %
  • 2019/20: 61 %

Kapino im Fokus verschiedener Bundesliga-Klubs?

Fakt ist jedenfalls: Für Pavlenka gibt es keinen Markt. Kapino befindet sich weiterhin in der Warteschlange, hatte sich bei seiner Vertragsverlängerung im Sommer letzten Jahres womöglich schon erhofft nun zur Nummer eins erkoren zu werden.

Stefanos Kapino (2 Bundesliga-Einsätze für den SVW) ist auch neben dem Platz eine wahre Frohnatur
Stefanos Kapino (2 Bundesliga-Einsätze für den SVW) ist auch neben dem Platz eine wahre Frohnatur / TF-Images/Getty Images

Fraglich bleibt, wie lange sich die griechische Nummer zwei noch geduldet. Der 26-Jährige besitzt das Potenzial zur Nummer eins. Wenn nicht in Bremen, dann eben woanders. Und so soll es laut kicker einige Interessenten geben. Mitunter der SC Freiburg, Hannover 96 sowie der HSV kämen sowohl sportlich als auch finanziell infrage.

Rein sportlich wäre ein Pavlenka-Verbleib sowie Kapino-Abgang für die Hanseaten zum jetzigen Zeitpunkt selbstverständlich verkraftbar. Schaut man ein Jahr weiter, so bekäme man jedoch zittrige Knie. Sollte sich Pavlenka künftig gegen eine Verlängerung seines Vertrags aussprechen, müsste man ihn im kommenden Sommer ablösefrei ziehen lassen.

Zudem hätte man dann ohne Kapino keinen Ersatzmann mit solch einer Erfahrung in der Hinterhand. Immerhin hat der neunfache Nationalkeeper 67 Spiele in der griechischen Super League 1 auf dem Buckel, spielte bereits Champions- sowie Europa League und hat die Philosophie der Grün-Weißen nach seinem Wechsel im Jahr 2018 aus Nottingham Forest voll und ganz verinnerlicht.