Die finanzielle Lage beim VfB Stuttgart nach dem Aufstieg

Die VfB-Fans können sich auf die Rückkehr in die Bundesliga freuen
Die VfB-Fans können sich auf die Rückkehr in die Bundesliga freuen / TF-Images/Getty Images
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Anders als ihre (bisherigen) Leidensgenossen aus Hamburg haben die Spieler des VfB Stuttgart kurz vor Saisonschluss doch noch die Kurve gekriegt und stehen vor dem letzten Spieltag am kommenden Sonntag praktisch vor der Rückkehr in die Bundesliga. Vor allem finanziell tut dieser Aufstieg den Schwaben richtig gut.

Aufstieg bedeutet zusätzlichen Spielraum - aber keine Entwarnung für die angespannte Lage

Denn natürlich erhöhen sich in der Beletage die Einnahmen über TV-Gelder. Auf etwa 20 Millionen Euro beziffern die Stuttgarter Nachrichten den Mehrerlös im Oberhaus. Dennoch bleibt auch für die Schwaben die Lage weiterhin angespannt. Durch auch 2020/21 noch fehlende Zuschauereinnahmen sind die Stuttgarter weiterhin gezwungen, den Rotstift regieren zu lassen. Wie eng alles auf Kante genagelt ist, beschreibt der Umstand, dass die sechs Millionen Euro Transferbeteiligung für den Wechsel Timo Werners zum FC Chelsea vollumfänglich in die Bilanz aufgenommen wurde. Und zwar nicht als Zusatzerlös, sondern als fest eingeplanter Posten, um anderswo Löcher zu stopfen.

Aufgrund der immer noch unklaren Lage, was die Präsenz von Zuschauern in den Stadien in der kommenden Saison betrifft, wird der VfB auch weiterhin am Kurzarbeitszeit-Modell festhalten. In diesem Sinne wurden die rund 250 Mitarbeiter des Vereins bereits darüber informiert, dass für sie bis zum Jahresende Kurzarbeit beantragt wurde.

Neue Sponsoren müssen her, um die Zukunftspläne der Schwaben finanzieren zu können

Abhilfe für die schwierige Finanzsituation soll mittelfristig der Einstieg weiterer Sponsoren schaffen. Der seit Dezember letzten Jahres als neuer Präsident fungierende Claus Vogt ist bereits auf der Suche nach potenten Geldgebern. Vogts Idee: ein Investoren-Pool aus mittelständischen Unternehmen aus der regionalen Umgebung (ähnlich wie es Arminia Bielefeld seit einiger Zeit recht erfolgreich praktiziert).

Doch auch wenn der VfB Stuttgart durch seine Wiederkehr in die Erste Liga sein Image (und somit auch seinen Vermarktungswert) gesteigert hat, bleibt die Akquise von Sponsoren in diesen unsicheren Corona-Zeiten eine schwierige Aufgabe. Zumal der VfB, vor allem in der Person seines Vorstandsvorsitzenden Thomas Hitzlsperger, für die Zukunft durchaus ambitionierte (und somit kostspielige) Pläne verfolgt. Die Mercedes-Benz-Arena soll umgebaut und ein neues Vereinsheim errichtet werden. Da kommt der Aufstieg, und die damit verbundenen neuen Möglichkeiten, tatsächlich keine Sekunde zu früh. Allein die Renovierungsarbeiten im Stadion bedeuten für den Klub Kosten in Höhe von 45 Millionen Euro. Das angedachte neue Vereinsheim bleibt deshalb auch vorläufig im planerischen Status.