DFB weicht Regel auf: Mit Aytekin pfeift ein Bayer den "Klassiker"

Deniz Aytekin
Deniz Aytekin / RONNY HARTMANN/GettyImages
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Bislang bestand der DFB auf die Regel, dass ein Schiedsrichter keine Partie mit Beteiligung seines eigenen Landesverbandes pfeifen darf. Eine Regel, die bereits aufgeweicht war und nun noch weiter aufgeweicht wird: Deniz Aytekin soll den "Klassiker" leiten - er lebt in Bayern.


An diesem Bundesliga-Wochenende wird ein ganz besonderes Augenmerk auf dem Spitzenspiel am Samstagabend liegen: Der BVB empfängt den FC Bayern. Es kommt zu dem Spiel, das vor einigen Jahren "der Klassiker" getauft wurde.

Es wird zudem ein sehr wichtiges Duell, gehen beide Mannschaften mit der gleichen Punktanzahl in den Spieltag. Dabei geht es nicht nur um viel Prestige zwischen den beiden größten Teams Deutschlands, sondern auch um einen Fingerzeig im Meisterschaftsrennen.

Entsprechend wichtig wird auch eine möglichst unauffällige, ruhige und souveräne Spielleitung sein. Bei der Schiedsrichter-Auswahl für das Spiel bricht der DFB mit einer eigentlich wichtigen Grundregel, wie die Bild berichtet.

Aytekin soll BVB-Bayern-Duell pfeifen - "Bin kein Bayer - ich bin Franke!"

Und zwar soll Deniz Aytekin als Referee antreten. Gab es sonst die Regel, dass kein Schiedsrichter in der Bundesliga ein Spiel eines Teams leiten sollte, das aus dem eigenen Landesverband kommt, pfeift damit ein gebürtiger Bayer, der noch immer in dem Bundesland wohnt. Einst in Nürnberg geboren, lebt der 44-Jährige heutzutage in Fürth.

Bereits inmitten der Hochzeit der Corona-Pandemie wurde diese Leitlinie aufgeweicht, damit die Unparteiischen nicht allzu lange und umständliche Reisewege auf sich nehmen mussten. Derartige Komplikationen gibt es dieser Tage aber nicht. Zumal er selbst die Fahrt nach Dortmund antreten muss.

Die Entscheidung für Aytekin, trotz seiner Herkunft, ist zwar somit auch ein klares Vertrauenszeichen für ihn. Zugleich aber auch das deutliche Geständnis des DFB, dass der Verband keinem anderen Schiedsrichter zutraut, das Spiel mindestens ebenso gut zu leiten.

Er selbst äußerte sich auf die Bild-Nachfrage: "Ich bereite mich professionell darauf vor - wie auf alle anderen Spiele. Aber klar ist: Auch mir können Fehler passieren, wir sind halt alle nur Menschen."

Dazu ergänzte er mit einem Lächeln: "Ich bin ja kein Bayer - ich bin Franke! Das ist ein Unterschied!"


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