In der Nachspielzeit! RB Leipzig erlegt Union Berlin und zieht ins DFB-Pokalfinale ein

Emil Forsberg erzielt den Siegtreffer
Emil Forsberg erzielt den Siegtreffer / Maja Hitij/GettyImages
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Ein Stich ins Herz der Fußball-Romantik! RB Leipzig besiegt Union Berlin in einem packenden Pokal-Halbfinale dank eines strittigen Elfmeters und eines Treffers in der Nachspielzeit. Am 21. Mai stehen sich damit der SC Freiburg und RB Leipzig im Olympiastadion gegenüber.

Tore:
0:1 Becker (25.)
1:1 Silva (61.)
2:1 Forsberg (90.+2)


Wer folgt dem SC Freiburg ins Finale des DFB-Pokals? Die Rollen schienen vor dem zweiten Halbfinale recht klar verteilt; RB Leipzig legt in dieser Saison unter Domenico Tedesco einen wahnsinnigen Lauf hin und obgleich Union Berlin ebenfalls eine herausragende Spielzeit ablegt, machten die Buchmacher im Vorfeld der Partie die Hausherren aus Leipzig als klaren Favorit aus.

Im Netz zeigte sich allerdings ein ganz anderes Stimmungsbild: ganz Fußball-Deutschland, so schien es, drückte Union Berlin die Daumen. Manch einer nickte allerdings auch beide Teams ab - hauptsache der SC Freiburg stemmt am Ende der Saison den Pokal in den Berliner Nachthimmel.

Spielerisch bestätigten sich allerdings die Prognosen der Buchmacher über die gesamten 90 Minuten. Union konzentrierte sich auf die eigenen Tugenden - eine beinharte und exzellente Defensiv-Arbeit - und machte den Bullen das Leben damit schwer. Und nicht nur das: nach einer herausragenden Flanke von Union-Kapitän Trimmel stand Becker nach 25 Minuten am zweiten Pfosten goldrichtig und schob zur Führung für die Gäste ein.


Mit der Führung im Rücken verteidigte Union umso eiserner und hielt Leipzig lange auf Distanz. Einzig Silva hatte nach einer traumhaften Kombination den Ausgleich in der 37. Minute auf dem Fuß, schob den Ball aber knapp am Tor vorbei.

Eine Stunde lang hielt Union die Hausherren in Schach, bis schließlich Nkunku im Strafraum nach einem Treffer von Jaeckel zu Boden ging und Schiedsrichter Dr. Felix Brych nach Ansicht der Szene auf Strafstoß entschied. Eine umstrittene Entscheidung, die im Netz für viel Protest sorgte. Silva war es egal: der portugiesische Stürmer verwandelte sicher zum verdienten Ausgleich.

Wer auf ein Fußball-romantisches Wunder hoffte, dem schwante ein böses Ende. Union schien sich in die Verlängerung zu retten und brachte das Unentschieden über 90 Minuten ins Ziel. Das Spiel ist allerdings erst dann vorbei, wenn der Schiedsrichter pfeift. In der 92. Minute hatte Leipzig die Chance auf den Sieg, Baumgartl kratzte den Schuss von Angelino jedoch von der Linie. Doch es sollte nicht sein für die Eisernen: im Nachsetzen blieb der Ball heiß, der eingewechselte Forsberg drückte das Leder schließlich per Kopf über die Linie.

Ein wahnsinnig bitteres Ende für Union Berlin und die deutsche Fußball-Romantik. Nüchtern betrachtet zieht RB Leipzig jedoch verdient ins Finale ein - wenn auch bittersüß.