DFB-PK vor Duell in Frankreich: Nagelsmann verkündet zwei Startelf-Entscheidungen

Julian Nagelsmann hat auf der PK vor dem EM-Härtetest gegen Frankreich zwei Startelf-Entscheidungen verraten. Der Bundestrainer musste auch Stellung zum Ausrüster-Aufreger beziehen.

Julian Nagelsmann vor dem Duell mit dem Vizeweltmeister
Julian Nagelsmann vor dem Duell mit dem Vizeweltmeister / Alex Grimm/GettyImages
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Die deutsche Nationalmannschaft startet am Samstagabend im Groupama Stadium von Lyon ins Heim-EM-Jahr. Um 21 Uhr trifft das DFB-Team auf Vizeweltmeister Frankreich.

Am Tag vor dem Härtetest sprach Bundestrainer Julian Nagelsmann über den Härtetest gegen Les Bleus. Und auch über die viel diskutierte Nachricht, dass beim DFB ein Ausrüsterwechsel ansteht.

"Meine Baustelle ist das tägliche Geschäft auf dem Platz"

Nagelsmann wollte nicht wirklich konkret auf den 2027 anstehenden Wechsel von Adidas auf Nike eingehen. Vielmehr betonte der Bundestrainer, er müsse sich auf seine Aufgaben als Trainer mit Blick auf die EM konzentrieren. Er könne jedoch "alle Meinungen verstehen", hielt er fest.

"Den Fußball werde ich immer noch lieben. Ich kann jede Meinung verstehen. Aus Trainersicht ist das auch wichtig. Am Ende ist das nicht meine Baustelle. Wir haben zwei sehr wichtige Spiele, wir analysieren den Lehrgang, dann geht es Richtung EM. Ich habe genug Kapazitäten, die ich für Fußball gebrauchen will. Meine Baustelle ist das tägliche Geschäft auf dem Platz", so Nagelsmann.

Mit Blick auf die kommenden Testspiele und vor allem die Europameisterschaft im Sommer will Nagelsmann eine andere Mischung im Team finden. Neben Ballkünstlern wie Musiala und Wirtz will der Bundestrainer auch auf "Arbeiter" setzen, die mit ihrer Mentalität und Teamgeist glänzen.

"Wir haben aus Trainersicht viel Bewusstsein darüber, wie wir den Kader zusammenstellen und gestalten. Wir brauchen genügend Spieler, die die Fähigkeit haben, zu verteidigen. Aber wir brauchen auch Spieler, die in der Offensive entscheiden können. Wir haben die Woche gut gearbeitet, ohne dass wir Rocky-Balboa-Szenen gezeigt haben. Am Ende ist es ein Mannschaftssport. Wir müssen als gesamte Mannschaften Tore erzielen, aber auch das Tor verteidigen", erklärte Nagelsmann.

Im Sommer wird auf das in den letzten Turnieren erfolglose DFB-Team ein besonderer Druck herrschen. Zum einen, weil die Sehnsucht nach Erfolg groß ist. Zum anderen wegen der Gastgeberrolle. Für Nagelsmann sei das aber kein großes Problem. Der Druck komme auch viel von außen: "Ich bin nicht immer im Mannschaftskreis, aber ich hoffe schon, dass sie mal was zu lachen hatten. Das Druck-Thema sind sehr viele Dinge, die von außen kommen. Es geht um Fußball und Gott sei Dank nicht um Leben und Tod. Aus Fußballersicht definiere ich das Lebensglück auch mit Erfolg, aber ich mache mir nicht besonderen Druck bei einer Sache, die ich seit ich drei Jahre bin sehr gern mache."

Mittelstädt & Havertz gegen Frankreich in der Startelf

Am Tag vor dem Duell gegen Frankreich bestätigte Nagelsmann auch, dass er mit allen nominierten Akteuren Einzelgespräche geführt habe. Ziel dabei: Jeder einzelne soll seine Rolle genau kennen. Vorbild dieser Maßnahme soll das deutsche Basketballteam gewesen sein, das sich 2023 sensationell zum Weltmeister krönte.

Explizit wurde Nagelsmann zu Neuling Maximilian Mittelstädt befragt. Der Stuttgarter Linksverteidiger, bei der Nominierung vom Bundestrainer als derzeit einer der besten in Europa gelobt, zeige eine gute Mischung aus Lockerheit und Demut. Nagelsmann sprach dem 27-Jährigen auch gleich eine Startelf-Garantie aus: "Er wird morgen beginnen."

Maximilian Mittelstädt wird gegen Les Bleus sein DFB-Debüt feiern
Maximilian Mittelstädt wird gegen Les Bleus sein DFB-Debüt feiern / Alex Grimm/GettyImages

Das gilt auch für Kai Havertz, der zuletzt bei Arsenal stark im Aufwind war. "Kai hat eine sehr gute Entwicklung genommen bei Arsenal. Er hat eine sehr große Anerkennung. Ich halte unglaublich viel von ihm als Mensch und als Spieler", schwärmte der Bundestrainer. "Er wird beginnen als zentrale Spitze, mit einem etwas anderen Profil, als die anderen Spieler um ihn herum. Wir sind froh, dass wir Füllkrug mit einem etwas anderen Profil als hängende Spitze hinter ihm reinbringen können", so Nagelsmann.

Gündogan über Zusammenspiel mit Kroos

Nagelsmann betonte bei seiner Nominierung für die Spiele gegen Frankreich und die Niederlande, dass Ilkay Gündogan der Kapitän bleiben wird. Der Barça-Routinier soll künftig als zentraler Zehner auflaufen. Dahinter soll Rückkehrer Toni Kroos auf der Doppelsechs agieren. Als Nebenmann such Nagelsmann mutmaßlich einen "Worker" - Robert Andrich und Pascal Groß sind die Hauptkandidaten dafür.

"Es ist ein tolles Gefühl, Toni hinter sich zu haben. Es gibt im europäischen Fußball nicht viele Aufbauspieler, die Tonis Qualitäten haben. Ich verspreche mir sehr viel davon. Ich denke, wir werden das sehr gut hinkriegen", schwärmte Gündogan von Kroos.

Für Gündogan ist auch klar, dass Kroos direkt wieder eine Führungsrolle im Team einnehmen werde. "An der Hierarchie ändert sich nichts. Er wird direkt eine extrem wichtige Rolle einnehmen, auch außerhalb des Platzes", so Gündogan.


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