DFB mit Appell: Trainingsbetrieb im Amateursport erlauben
Von Yannik Möller

Seit Anfang dieser Woche gelten bundesweit neue Einschränkungen im Sinne der Coronavirus-Bekämpfung, auch darunter: Der grundsätzliche Trainingsbetrieb im Amateursport. Der DFB richtet nun einen Appell an die Politik, zumindest wieder speziell für Kinder und Jugendliche das Training zu gestatten.
Dass nicht nur der Spielbetrieb im Amateur-Fußball, sondern auch der generelle Trainingsbetrieb mindestens den ganzen November ruhen muss, hat - ebenso wie weitere neue Maßnahmen der Pandemie-Bekämpfung - für Kritik gesorgt. Training mit seltenen und kurzen Kontakten im Fußball, an der frischen Luft und unter gewissen Auflagen, das galt bis dato immer als sehr ungefährlich und keineswegs treibend für die gestiegenen Zahlen.
Das ist auch der Grund, warum der Deutsche Fußball-Bund nun einen Appell an die deutsche Politik richtet. Die Grundaussage: Zumindest der Trainingsbetrieb sollte wieder erlaubt werden, womit ausdrücklich nicht ausschließlich nur der Fußball gemeint ist.
"Die Präsidenten der Regional- und Landesverbände im Deutschen Fußball-Bund (DFB) haben sich im Rahmen ihrer heutigen Konferenz gemeinsam mit DFB-Präsident Fritz Keller nachdrücklich dafür ausgesprochen, bundesweit den Trainingsbetrieb im Amateursport wieder zuzulassen", so die Einleitung in das am Mittwoch veröffentlichte Statement.
Als "vorbildhafte Beispiele" nennt der DFB die Ausnahmeregelungen in den Ländern Mecklenburg-Vorpommern und Berlin: In der Hauptstadt ist "Vereinssport für Kinder bis zwölf Jahren unter Auflagen gestattet", und im nord-östlichen Bundesland ist der Stopp des Trainingsbetriebs im Amateursport sogar für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre ausgesetzt.
DFB betont sehr geringes Infektionsrisiko
DFB-Präsident Keller wusste zu betonen, dass dies nicht einfach ein inhaltsleerer Ersuch ist, um dem Image als Fußball-Verband nach außen hin gerecht zu werden: "Wir sind uns unserer Verantwortung bewusst, für die Gesundheit, die Gesellschaft und nicht zuletzt für unsere Kinder. Nach allen bisher vorliegenden Erkenntnissen und Zahlen birgt die Ausübung von Freiluftsport - auch in Mannschaftssportarten - kaum ein Ansteckungsrisiko."
Das hatte der Verband schon vor einigen Wochen durch Prof. Dr. Tim Meyer öffentlich und mehrmals erklären lassen. Er bezeichnete den Fußball, im Hinblick auf das sehr niedrige Infektionsrisiko, als "Sportart mit geringen Kontakten" anstatt als "Kontaktsport". Das Spielen im Freien und die sehr kurzen Körperkontakte ließen demnach kaum ein Infektionsrisiko zu - dadurch sprachen sich etliche Landesverbände, bis zu den seitens der Bundesregierung erklärten neuen und aktuellen Maßnahmen, für eine Fortsetzung des Trainings- und Spielbetriebs aus.
Dr. Rainer Koch, seines Zeichens DFB-Vize und Vorsitzender der Konferenz der Regional- und Landesverbandspräsidenten, betonte das gezeigte Gewissen der zahlreichen Ehrenamtlichen: "Der Breitensport und seine Vereine bewegen Großes, gerade wenn es darum geht, Gesundheitsvorsorge zu betreiben." Er erklärte weiter, die Vereine und Verbände hätten "enorme Anstrengungen" unternommen und "die Herausforderungen ebenso hervorragend wie verantwortungsvoll bewältigt".
Insgesamt spricht sich der DFB dafür aus, dass der Trainingsbetrieb im Amateursport - und nicht nur im Fußball - zumindest für Kinder und Jugendliche bis zu 18 Jahren wieder ermöglicht wird. Dabei spiele nicht nur die zusätzlich so wichtige körperliche Betätigung sowie die sehr geringe Infektionsgefahr eine große Rolle, sondern auch der derzeit große Bewegungsdrang. Immerhin haben die Kinder derzeit kaum Möglichkeiten, außerhalb des angepassten Schulalltags für körperliche oder mentale Entlastung zu sorgen.