DFB: Keller wollte Löw-Rücktritt nach der EM - Klopp als Wunschkandidat - Trio könnte zurückkehren

Bei der deutschen Nationalelf dreht sich weiterhin alles um Joachim Löw
Bei der deutschen Nationalelf dreht sich weiterhin alles um Joachim Löw / Soccrates Images/Getty Images
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Die 0:6-Niederlage gegen Spanien zieht weiter ihre Kreise. Offenbar wollte DFB-Präsident Fritz Keller ein Löw-Aus nach der kommenden Europameisterschaft aushandeln, während der Verband Jürgen Klopp als Wunschtrainer ab 2022 sehen soll.

Je näher die Europameisterschaft im kommenden Jahr rückt, desto größer und lauter werden die Diskussionen um die deutsche Nationalmannschaft und ganz besonders um Joachim Löw. Der Bundestrainer steht öffentlich weiter in der Kritik, verfügt aber über das Vertrauen des DFB-Präsidiums - auch wenn Präsident Fritz Keller offenbar etwas andere Pläne hatte...

Die neuesten Entwicklungen bei der deutschen Nationalmannschaft

1. Keller wollte Löw zum Ende nach der EM überreden

DFB-Präsident Fritz Keller wollte vorerst eine Begrenzung des Löw-Vertrags
DFB-Präsident Fritz Keller wollte vorerst eine Begrenzung des Löw-Vertrags / Alex Grimm/Getty Images

Zuletzt hatte der Deutsche Fußball-Bund erklärt, dass man auch zukünftig mit Joachim Löw weiterarbeiten wolle. Der Umbruch sei auf einem guten Weg und die eine 0:6-Niederlage gegen Spanien nicht entscheidend, so das Statement des Verbandes sinngemäß.

Ganz so sicher und harmonisch sind die Gespräche offenbar aber nicht abgelaufen. Die Bild will erfahren haben, dass sich DFB-Präsident Fritz Keller mehrfach darum bemüht haben soll, dass der Bundestrainer nach der EM 2021 freiwillig aufhört. "Kannst du dir vorstellen, nach der EM Schluss zu machen?", soll er ihn im ersten Versuch beim gemeinsamen Telefonat sinngemäß gefragt haben. Löw habe zum Ausdruck gebracht, dass er sich das gar nicht vorstellen könne.

Beim zweiten Versuch soll Keller diese Vorstellung im Präsidialausschuss mit seinen Stellvertretern Rainer Koch und Peter Peters sowie Schatzmeister Stephan Osnabrügge angesprochen haben. Löw habe daraufhin gereizt reagiert und sehr energisch wie dominant erklärt, welche Erfolge er seit dem Amtsantritt 2006 alles geleistet und zu verantworten habe. Der Ausschuss verwies auf den bis 2022 laufenden Vertrag.

Auch der dritte Versuch im DFB-Präsidium scheiterte, auch hier stand Keller mit seiner Idee angeblich alleine da. Ein Ende der Zusammenarbeit im Jahr 2021 ist somit kein Thema mehr gewesen. Dass etwaige Misstrauen oder zumindest das nicht gänzlich uneingeschränkte Vertrauen bleibt jedoch.


2. Klopp als Wunschkandidat des DFB - aber erst zur WM 2024

Jürgen Klopp wird regelmäßig als Bundestrainer-Kandidat gehandelt
Jürgen Klopp wird regelmäßig als Bundestrainer-Kandidat gehandelt / Pool/Getty Images

Während der Weg der Nationalmannschaft also noch an der Seite von Joachim Löw weitergehen wird, vertraglich bis 2022, wird natürlich auch durch die große Kritik am Bundestrainer über potenzielle Nachfolger-Kandidaten spekuliert.

Laut Sport Bild soll es "ein offenes Geheimnis" beim DFB sein, dass es der große Wunsch sei, dass Jürgen Klopp bei der Heim-WM 2024 an der Seitenlinie steht. So soll es das Ziel sein, den Coach des FC Liverpool für die Post-Löw-Zeit zu gewinnen - also nach der WM in Katar in 2022.

Derweil sei dem Verband sehr wohl bewusst, dass Klopp auch erst zur WM '24 ein valider Kandidat wäre - immerhin hat er seinen Vertrag bei den Reds erst zum Ende des letzten Jahres verlängert, und zwar bis 2024, sodass er allzu vorzeitig nicht aussteigen wird.

Somit gibt es die Hoffnung, den 53-Jährigen mit dem Ziel eines neuen Sommermärchens reizen zu können. Dass Klopp die Qualitäten eines Top-Trainers hat, ist unbestritten. Am Ende der Katar-WM wäre er sieben Jahre lang in Liverpool gewesen - dann könnte der DFB die ernsten Versuche starten.


3. Rückkehr von Hummels, Boateng und Müller wieder denkbar

Thomas Müller und Mats Hummels, sowie Jerome Boateng könnten wieder eingeladen werden
Thomas Müller und Mats Hummels, sowie Jerome Boateng könnten wieder eingeladen werden / TF-Images/Getty Images

Kritik an Joachim Löw hier, Vorbereitungen auf die Europameisterschaft da und mittendrin ein vermeintlich (aber tatsächlich gar nicht so) junger Kader, der nicht nur etwas Halt, sondern auch Qualität gebrauchen könne. Dementsprechend häufig wird nach Thomas Müller, Jerome Boateng und Mats Hummels gefragt.

Löw antwortete sinngemäß immer wieder: Nein, es bleibt bei der Entscheidung, sie nicht mehr zu nominieren. Dem Leistungsprinzip stand bislang immer der eingeschlagene Weg der vielzitierten Erneuerung im Weg.

Sport1-Informationen zufolge ist es aber denkbar, dass die beiden Stammspieler des FC Bayern und der Abwehrchef von Borussia Dortmund wieder zur Nationalelf eingeladen werden könnten. Ausgeschlossen ist dieses Szenario, gerade im Hinblick auf die EM, demnach nicht mehr.

Aber: Es kommt selbstredend primär auf die Entscheidung des Bundestrainers an. Entscheidet er sich dagegen, würde ihm Oliver Bierhoff sowie das DFB-Präsidium offenbar ebenso den Rücken bei dieser Entscheidung stärken, wie bei einer etwaigen Rückholaktion. Es liegt also in erster Linie weiterhin an Löw, ob er die drei wieder einlädt - und wie sie dann reagieren.