DFB in der "tiefsten wirtschaftlichen Krise" - Länderspiele als Hoffnungsschimmer

Juergen Schwarz/Getty Images
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Nicht nur die einzelnen Ligen und deren Vereine sind wirtschaftlich von der Coronakrise betroffen, auch ganzen Landesverbänden droht ein finanzieller Engpass. Der Deutsche Fußball-Bund etwa soll sich in der "tiefsten wirtschaftlichen Krise seiner Existenz" befinden.

Spiele, die gar nicht oder ohne Zuschauer stattfinden, bedeuten gleichzeitig fehlende Einnahmen für die austragenden Vereine. Nicht nur die Einnahmen durch Tickets fehlen, auch die Sponsoring- und TV-Gelder gehen nicht ihren gewohnten Weg. Dementsprechend ist auch der DFB von der anhaltenden Coronakrise betroffen, die den gesamten Fußball zwingt, nur die unbedingt notwendigen Spiele stattfinden zu lassen - selbstredend ohne Stadionbesucher.

Hoffnung auf mögliche Länderspiele im Herbst: DFB könnte die Pleite drohen

DFB-Schatzmeister Stephan Osnabrügge sprach von der "tiefsten wirtschaftlichen Krise", die der Verband in dessen Existenz erlebt habe (via Bild). Im schlimmsten Fall, so heißt es, rechne der Fußball-Bund zum Ende des Jahres mit einem Minus von etwa 77 Millionen Euro. Ein solch großer Verlust würde demnach die Rücklagen um ca. 14 Millionen Euro überschreiten, sodass er tatsächlich vor der Pleite stehen könnte.

Ob Nationaltrainer Jogi Löw mit seiner Mannschaft in diesem Jahr noch spielt, ist ungewiss...
Ob Nationaltrainer Jogi Löw mit seiner Mannschaft in diesem Jahr noch spielt, ist ungewiss... / TF-Images/Getty Images

Wer einen Blick auf die umsatzgenerierenden Zahlen wirft, kann die Kragenweite der aktuellen Krise schnell verstehen: Laut Bild bringt alleine der Spielbetrieb bereits um die 60 Millionen Euro ein, dazu kämen auch satte 105 Millionen Euro durch Sponsoren-Einnahmen, die durch fehlende Spiele und Übertragungen (zum Teil) wegbrechen. Osnabrügge erklärt: "Wir hoffen, dass in der zweiten Jahreshälfte wieder Länderspiele stattfinden können. Das wäre für den DFB von existenzieller Bedeutung."

Da es um die finanzielle Gesundheit des gesamten Verbandes geht, und dieser tatsächlich in gefährliche Zahlen rutscht, soll "extrem sparsam" agiert werden - die Verluste sollen dadurch möglichst gering gehalten werden. Sollte es möglich sein, Länderspiele auszurichten, könnte die drohende Gefahr abzuwenden sein. Da allerdings niemand den Verlauf der Pandemie oder der Entwicklung in Deutschland vorhersagen kann, sollte sich nicht auf etwaige Szenarien verlassen werden.