DFB-Direktor Bierhoff wehrt sich gegen Vorwürfe von Rummenigge

DFB-Direktor Bierhoff findet die Vorwürfe am Marketingkonzept unangebracht
DFB-Direktor Bierhoff findet die Vorwürfe am Marketingkonzept unangebracht / Alex Grimm/Getty Images
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Die Lage um die deutsche Fußballnationalmannschaft spitzt sich immer mehr zu. Nachdem die sportlichen Lebenszeichen weitgehend ausbleiben, geht es auch hinter den Kulissen heiß her. DFB-Direktor Oliver Bierhoff stellt nun einige Vorwürfe richtig.

Die Unruhen um die deutsche Nationalmannschaft nehmen immer größere Ausmaße an. In den vergangenen Tagen äußerte sich Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge zur Situation um die DFB-Elf. Dabei ging es dem 65-Jährige vor allem um die Zeit nach dem Gewinn der Weltmeisterschaft und den Umgang mit den Krisenjahren.

Seit 2014 habe "ein gewisser Wertewandel" stattgefunden. "Es wurde versucht, diesen großen Erfolg finanziell auszunutzen", so der einstige Nationalspieler in der Bild. Der aktuelle Direktor des DFB, Oliver Bierhoff, wehrte sich nun vehement gegen die Vorwürfe.

Der DFB ist keine "Marketing-Maschinerie"

"Solche Aussagen werden immer mal wieder in den Raum gestellt, entsprechen aber nicht den Fakten. Wenn man falsche Dinge dauernd wiederholt, werden sie dadurch nicht richtig", so Bierhoff ebenfalls in der Bild. Die Aktivitäten mit Werbepartnern oder medienwirksame Aktionen mit der Mannschaft seien in den vergangenen Jahren eher heruntergefahren worden.

Für Diskussionen sorgten vermutlich auch die Untersuchungen auf Steuerhinterziehung mit Beteiligung einiger Verantwortlichen des DFB. Doch auch in diesem Zeitraum sei der Deutsche Fußballbund nicht zu einer "Marketing-Maschinerie" geworden, so Bierhoff deutlich.

"Wenn wir alleine an die Vermarktung denken würden, hätten wir im September oder gegen die Türkei nicht auf die Bayern-Spieler verzichten dürfen."

Oliver Bierhoff, Bild

"Größer geworden ist hingegen das Engagement der Spieler im sozial-gesellschaftlichen Bereich, zum Beispiel durch Schulbesuche oder in karitativen Einrichtungen." Beispielsweise erspielten einige Akteure erst kürzlich eine große Summe für gemeinnützige Zwecke. Auch das Verzichten auf die Spieler von Bayern München im Test gegen die Türkei, spreche für eine Orientierung im Sinne des Sports und gegen die Vermarktung.

Beide Seiten führen einige Argumente ins Feld, die zu denken geben. Klar ist allerdings, dass der Trubel um den DFB auch sportlich eine gewisse Unsicherheit verstärkt. Erst mit neuem Erfolg wird wohl allmählich Ruhe einkehren. Bis dahin könnte es aber noch einige Zeit dauern.