Die besten deutschen Linksverteidiger aktuell - Ranking
Von Jan Kupitz

In den vergangenen Jahren war die Linksverteidiger-Position in der deutschen Nationalmannschaft immer wieder eine Baustelle. Doch mittlerweile hat sich die Lage hinten links etwas entspannt und Julian Nagelsmann kann im Normalfall aus einem ordentlichen Mix von gestandenen Bundesligaspielern und aufstrebenden Talenten wählen.
So sieht das 90min-Ranking der deutschen Linksverteidiger aus:
5. Robin Gosens
So richtig gut zu funktionieren scheint Robin Gosens nur in der Serie A. Dort ist er 25/26 bei der Fiorentina als linker Schienenspieler gesetzt. Eine Position, die dem 31-Jährigen am besten liegt. Als klassischer Linksverteidiger in einer Viererkette wirkt Gosens deutlich schwächer.
Ohnehin scheinen DFB-Team und Gosens eine Art Hassliebe eingegangen zu sein. Der 24-fache Nationalspieler geht zwar als Typ immer voran und zeigt großen Willen und Einsatz. Konstant überzeugen konnte der Routinier für Deutschland aber eigentlich nie. Auch deshalb scheint er kein großes Thema mehr für Bundestrainer Julian Nagelsmann zu sein.
4. Tom Rothe
Mit erst 20 Jahren hat Tom Rothe schon eine recht bewegte Karriere hinter sich. Von der U17 des FC St. Pauli ging es in die U19 des BVB. In Dortmund feierte er sein Bundesliga-Debüt, ehe eine Leihe nach Kiel anstand. Im Anschluss verkaufte Schwarzgelb den Youngster (inklusive Rückkaufoption) an Union Berlin. Bei den Eisernen pendelt Rothe zwischen Startelf und Ersatzbank. Zu Beginn der Saison 25/26 setzte Union-Coach Steffen Baumgart den 1,93 Meter großen Linksverteidiger in der Dreierkette ein.
Wird Rothe konstanter, hat er das Potenzial früher oder später auch ein ernsthaftes Thema im DFB-Team zu werden. Dafür muss er sich aber zunächst dauerhaft in Berlin durchsetzen.
3. Nathaniel Brown
Der 22-Jährige hat nach seinem Wechsel von Nürnberg nach Frankfurt 2024 die Bundesliga im Sturm erobert. Bei der Eintracht ist Brown als klassischer Linksverteidiger oder linker Schienenspieler gesetzt. Belohnt wurde er im Oktober mit seiner ersten Nominierung für die A-Nationalmannschaft - und seinem Joker-Debüt gegen Luxemburg.
Perspektivisch hat Brown die Klasse, hinten links die Nummer eins in Deutschland zu werden. Dafür muss er aber vor allem im Defensivverhalten noch zulegen. Schon jetzt haben internationale Topklubs den Eintracht-Youngster auf dem Zettel.
2. Maximilian Mittelstädt
Maximilian Mittelstädt musste einen Rückschlag verkraften: Nagelsmann ließ den VfB-Verteidiger für die WM-Quali-Spiele im Oktober gegen Luxemburg und Nordirland links liegen. Dennoch bleibt der 28-Jährige ein heißer WM-Kandidat. Auch, weil Mittelstädt ein guter Kombinationsspieler ist. Schwächen hat der Stuttgarter dagegen in Sachen Tempo und defensive Eins-gegen-eins-Duelle.
1. David Raum
David Raum ist im WM-Jahr die klare Nummer eins in Deutschland auf der Linksverteidiger-Position. Diesen Status hat der neue Leipzig-Kapitän im Oktober untermauert. Während Konkurrent Maximilian Mittelstädt nicht nominiert wurde, soll Raum auch als emotionaler Leader im DFB-Team vorangehen.
Raum ist kein Weltklasse-Verteidiger und hat taktische Defizite. Vieles kann er aber mit Einsatz und Dynamik wettmachen. Insgesamt ist der 27-Jährige eine sehr solide Option für den Bundestrainer.
Honorable Mentions
In Gladbach streiten sich Lukas Ullrich und Luca Netz um den Stammplatz als Linksverteidiger. U21-Vize-Europameister Ullrich hatte zum Start der Saison 25/26 die Nase vorn. Vor der Oktober-Länderspielpause durfte Netz starten. Beide hätten Potenzial, um auch im erweiterten DFB-Kreis zu stehen. Beide lassen es aber (noch) an Konstanz vermissen.
manual