Deutschland brilliert in Frankreich: Das DFB-Team in der Einzelkritik

Nach nur acht Sekunden brachte Florian Wirtz die deutsche Nationalmannschaft in Lyon mit einem Traumtor in Führung. Im Anschluss zeigte das DFB-Team gegen Frankreich "mit das Beste, was wir in den letzten Jahren gespielt haben", sagte DFB-Sportdirektor Rudi Völler nach dem Spiel.

Deutschland hatte Frankreich über weite Strecken des Spiels im Griff und legte kurz nach dem Seitenwechsel durch einen Treffer von Kai Havertz verdient nach. Im zweiten Durchgang hatte Deutschland noch einige Chancen, brillierte aber vor allem darin, Frankreich vom eigenen Tor fernzuhalten.

Deutschland schlägt Frankreich: Einzelkritik & Noten

1. Marc-Andre ter Stegen

Lupenreiner Auftritt des Neuer-Verteters. Hielt im ersten Durchgang überragend gegen Kylian Mbappe, als er lange groß blieb und somit den Ausgleich für Frankreich verhinderte. Darüber hinaus fehlerfrei und wie immer auch ein Gewinn mit dem Ball am Fuß.

Note: 8/10

2. Maximilian Mittelstädt

Bekam nach der Partie viel Lob für sein Nationalmannschafts-Debüt, etwa von Teamkollege Toni Kroos. Das Lob hat sich Mittelstädt mit eineem größtenteils unaufgeregten und mutigen Auftritt verdient. Verteidigte seine Seite gut und unternahm immer wieder gefährliche Vorstöße in die gegnerische Hälfte. Tauchte in der zweiten Halbzeit sogar im gegnerischen Strafraum auf und krönte sein Debüt beinahe mit einem Treffer. Hatte dann Glück, als ihn Teamkollege Antonio Rüdiger vor einem Querschläger-Eigentor bewahrte. Insgesamt ein ordentliches Debüt, das Lust auf mehr macht.

Note: 6/10

3. Jonathan Tah

Konnte seine gute Form auch im Nationaltrikot bestätigen. Überzeugte mit einer bärenstarken Passquote und einem guten Stellungsspiel. Wurde von der französischen Offensive aber auch selten wirklich gefordert.

Note: 7/10

4. Antonio Rüdiger

Verhinderte das Beinahe-Eigentor von Maxi Mittelstädt mit einer artistischen Rettungsaktion. Trat auch sonst als Ausputzer und als absoluter Abwehrchef auf. Hatte wie Nebenmann Tah eine sehr gute Passquote aufzuweisen.

Note: 7/10

5. Joshua Kimmich

Akzeptiert seine Rolle als Rechtsverteidiger - und spielt es tatsächlich einfach gut. Hatte mit Kylian Mbappe natürlich einiges zu tun, konnte den französischen Superstar aber auf Sparflamme halten. Gebunden durch seine defensiven Aufgaben kam Kimmich im Offensiv-Spiel weniger zur Geltung, fand aber immer wieder Halbräume und bereicherte das Spiel dann mit guter und sicherer Ballverteilung.

Note: 6/10

6. Robert Andrich

Starke Bewerbung für den Stammplatz bei der Europameisterschaft. Spielte so abgeklärt wie auch in Leverkusen, staubsaugte nahezu jeden Angriff der Franzosen durchs Zentrum weg und überzeugte zudem auch in seinem Passspiel. Toller Auftritt von Andrich, der der Konkurrenz auf einem der vakantesten Posten in der deutschen Aufstellung damit etwas voraus haben dürfte.

Note: 8/10

7. Toni Kroos

Viel besser kann ein Comeback in der Nationalmannschaft nicht laufen. Kroos brauchte acht Sekunden für seinen ersten Assist. Hatte die mit Abstand meisten Ballkontakte, war immer anspielbar und der Taktgeber der Mannschaft. Brillierte zudem auch in der Arbeit gegen den Ball. Nagelsmanns Entscheidung, ihn zurückzuholen, scheint ein Goldgriff zu sein.

Note: 9/10

8. Ilkay Gündogan

Einziger Deutscher, der am Samstagabend etwas blasser blieb. Muss sich auf seiner Rolle als tiefer Zehner noch zurechtfinden. Spielte fehlerfrei, blieb aber im Schatten seiner deutlich spielfreudigeren und aktiveren Offensiv-Partner.

Note: 5/10

9. Florian Wirtz

Traf nach acht Sekunden per Traumtor zur Führung und ließ sich dann davon tragen. Es macht einfach Spaß, diesem Jungen beim Kicken zuzusehen. Leitete das 2:0 mit einer überragenden Einzelaktion ein und war auch sonst enorm umtriebig. Genial im Zusammenspiel mit Nebenmann Jamal Musiala. Dürfte ein Schlüsselspieler bei der EM werden.

Note: 9/10

10. Jamal Musiala

Starker Auftritt des Münchener - wenn auch nicht ganz so stark, wie der von Nebenmann Wirtz. Doch gerade das Zusammenspiel mit dem Leverkusener ist hervorzuheben. Wirtz und Musiala ergänzen sich hervorragend und sind schlichtweg jeweils eine Augenweide. Musiala krönte seinen guten Auftritt gegen Frankreich mit dem starken Assists zum 2:0.

Note: 8/10

11. Kai Havertz

Erhielt etwas überraschend den Vorzug vor Niclas Füllkrug und Deniz Undav. Überzeugte dann aber als spielstarker Neuner, der sich gut in das Zusammenspiel mit Wirtz und Musiala einfügte. Konnte viel Eigenwerbung betreiben und seine gute Form beim FC Arsenal bestätigen. Stand goldrichtig, als er zum 2:0 aus deutscher Sicht einschieben konnte.

Note: 7/10

Einwechselspieler

12. Chris Führich (ab 72.)

Kam für Wirtz und sorgte für mehr Breite im deutschen Spiel. Deutete an, dass er mit seinem Tempo und seinen Fähigkeiten im Dribbling eine Waffe für Nagelsmann werden kann. Ordentlicher Auftritt des Stuttgarter - allerdings ohne die ganz großen Szenen.

Note: 6/10

13. Thomas Müller (ab 72.)

Kam für Ilkay Gündogan und übernahm dessen Position sowie die Kapitänsbinde. Brachte dem deutschen Spiel in den Schlussminuten Sicherheit und erzielte beinahe sogar selbst noch den Treffer zum 0:3.

Note: 6/10

14. Deniz Undav (ab 80.)

Hinterließ bei seinem Debüt für die deutsche Nationalmannschaft durchaus die ein oder andere Durftmarke. Zeigte, dass er mit seinen Spielmacher-Fähigkeiten wichtig werden kann. Scheiterte mit einem Schlenzer knapp an Frankreichs Keeper.

ohne Bewertung

15. Niclas Füllkrug (ab 80.)

Machte einige Bälle fest und brachte dem DFB-Team in den Schlussminuten somit Entlastung. Platzierte einen Kopfball knapp über dem französischen Tor.

ohne Bewertung

16. Waldemar Anton (ab 89.)

Ein weiterer Debütant im deutschen Team. Kam kurz vor Schluss für Robert Andrich.

ohne Bewertung

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