Deschamps kommentiert Thurams Debüt in der Équipe Tricolore wohlwollend

Marcus Thuram durfte sein Länderspiel-Debüt feiern
Marcus Thuram durfte sein Länderspiel-Debüt feiern / FRANCK FIFE/Getty Images
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Nachdem Alassane Plea vor fast genau einem Jahr sein Debüt in der französischen Nationalmannschaft gegeben hat, durfte am Mittwoch auch Marcus Thuram als Profi von Borussia Mönchengladbach sein erstes Länderspiel für die Équipe Tricolore absolvieren. Dabei zeigte sich "Tikus" beim 0:2 gegen Finnland als Aktivposten, ein Treffer war ihm jedoch nicht vergönnt.

Der Trainer der Franzosen äußerte sich im Nachgang wohlwollend über Thuram, der sich trotz großer Konkurrenz Hoffnungen auf weitere Einsätze machen dürfte.

Während Plea bei seinem Debüt im November 2019 gegen Uruguay lediglich für die letzten zehn Minuten zum Einsatz kam, stand Thuram im Pariser Stade de France gegen Finnland in der Startelf und spielte durch. Als Linksaußen zeigte sich der Gladbacher von Beginn an regelmäßig im finnischen Strafraum, seine Zuspiele in die Mitte blieben aber immer wieder an einem Abwehrbein hängen.

In der 15. Minute hätte Thuram sogar beinahe sein erstes Länderspiel-Tor erzielt, als er nach Dignes Ecke an den Querbalken köpfte. Kurz darauf vergab er die Riesenchance zur Führung, als er eine Direktabnahme frei vor dem Tor zu kunstvoll mit der Innenseite über den finnischen Kasten schaufelte, sein Abschluss zehn Minuten später von der Strafraumgrenze flog fast aus dem Stadion.

Weil die junge finnische Mannschaft im Gegenzug durch ein schönes Konter-Tor von Marcus Forss (28. Minute) und einem edlen Schlenzer von Onni Valakari (31. Minute) innerhalb von kurzer Zeit mit 2:0 führte und das Spiel letztlich auch gewann, wird Thuram selbst mit seinem Debüt weniger zufrieden sein.

Deschamps fand Tikus "interessant" und verzeiht dessen Fehlschuss

Natürlich stürzten sich die Medien nach der Partie auch auf die vergebenen Chancen der Franzosen, besonders der mit großem Namen versehene Thuram stand dabei im Fokus. Doch Didier Deschamps, der Trainer der französischen Auswahl, nahm seinen neuesten Debütanten in Schutz.

"Er hat einige gute Sachen gemacht, besonders in der ersten Halbzeit. Mit ein wenig mehr Glück hätte er auch treffen können", sagte Deschamps nach der unerwarteten Niederlage über den Gladbacher (via goal.com). Tatsächlich war Tikus in Hälfte zwei weitaus weniger auffällig, was an den naturgemäß dann sehr defensiv auftretenden Finnen, aber auch an der hohen Belastung gelegen habe.

"In der zweiten Halbzeit war es schwieriger für ihn. Es gab weniger Lücken, vielleicht war er auch ein bisschen müde - sein letztes Spiel war am Sonntag. Aber er hat uns einige interessante Aufschlüsse gegeben", so Deschamps weiter.

Mit der Innenseite vergab Tikus die Riesenchance zur Führung
Mit der Innenseite vergab Tikus die Riesenchance zur Führung / Aurelien Meunier/Getty Images

Thurams Fehlschuss zum möglichen 1:0 wollte der Trainer nicht zu stark kritisieren. "Weil es sein erstes Spiel für uns war, will ich mildernde Umstände walten lassen", deutete Deschamps an, eventuelle weitere Nominierungen nicht von dieser Szene abhängig zu machen.

Denn die Konkurrenz im französischen Sturm ist groß. Alassane Plea weiß dies nur zu gut, wurde er doch nach seinem Kurz-Debüt vor einem Jahr bislang nicht mehr eingeladen. Damit Thuram auch in Zukunft eine Rolle in der Équipe Tricolore spielen und eventuell sogar an der kommenden Europameisterschaft teilnehmen kann, muss er selbstredend Leistung bei der Borussia zeigen, auch wenn das Plea scheinbar wenig geholfen hat.

Der erste Schritt in den Fußstapfen seines Vaters Lilian ist Marcus Thuram nun aber nicht mehr zu nehmen. Fehlen nur noch 139 weitere Länderspiele, bis er mit ihm gleichziehen kann.