Das Unvorstellbare wird wohl Realität: Werders unausweichliche Gewissheit

Die pure Enttäuschung ist Davy Klaassen und seinen Bremern anzumerken
Die pure Enttäuschung ist Davy Klaassen und seinen Bremern anzumerken / Alex Grimm/Getty Images
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Nur eine minimale Restchance bleibt dem SV Werder Bremen noch für den Klassenerhalt. Die Fans können sich kaum noch an dieses Wunder klammern. Es scheint vorbei zu sein; und damit trifft das lange für undenkbar gehaltene Szenario wohl ein.

Man hätte es kaum für möglich gehalten. In wenigen Wochen wird man sie vermissen - die tosende Unruhe. Was sich wie ein Fluch über die gesamte Saison der Bremer zog, sorgt bald für das Nichts und die große Stille. Die Zeit des Zitterns ist vorbei, ebenso wie die Resthoffnung auf einen Verbleib in Liga Eins.

Dass eben diese Dramaturgie am meisten fehlen wird, ist eine bittere Erkenntnisse dieser Saison. Der Abstiegskampf ließ Fans und Klub erst zusammenrücken und dann brachial auseinander bröckeln. Was so lange nicht greifbar und vorstellbar war, ist nun der Anfang einer bitteren Realität.

Es kam, wie es kommen musste

Nun steht der SVW vor einem Scherbenhaufen. Ein trauriger Anblick, den man doch zum großen Teil selbst zu verantworten hat. Selten kamen die Bremer in dieser Saison zu einem Lauf und selten sah man das Werder, welches für Begeisterung und Mutmacher sorgte.

Florian Kohfeldt konnte die Bremer nicht retten
Florian Kohfeldt konnte die Bremer nicht retten / Alex Grimm/Getty Images

Abseits aller Nebengeräusche, Verletzungen und Schicksalsschläge: Aus eigener Kraft hätte der Abstieg verhindert werden können. Was genau anders hätte laufen müssen, bleibt wohl für immer unbeantwortet. Irgendwo muss sich der Verein aber für eine falsche Abzweigung auf dem ohnehin schmalen Grat entschieden haben.

Für einzelne Anschuldigungen ist nun nicht die Zeit. Denn jeder Beteiligte spielt eine Rolle im Werder-Drama aus fast unzählbaren Akten. Und so kam es, wie es kommen musste. Früher als gedacht waren die Grün-Weißen zum Scheitern verurteilt, was man sich selbst dennoch bis zuletzt nicht eingestehen konnte.

Was bleibt nun noch für die Fans?

Der Gang in die Unterklassigkeit ist so gut wie sicher. Zumindest können sich die Anhänger und Verantwortlichen darauf einstellen, von der großen Fußballbühne zu verschwinden. Den Schmerz und die Trauer um die vielen verpassten Gelegenheiten wird man dennoch nicht so leicht abschütteln können.

Die Bremer Anhänger werden ihrem Herzensklub eine weitere Chance geben
Die Bremer Anhänger werden ihrem Herzensklub eine weitere Chance geben / Etsuo Hara/Getty Images

Und trotzdem geht es mehr als denn je darum, sich würdig aus der Liga zu verabschieden. In dem für eine lange Zeit letzten Erstliga-Heimspiel müssen die Bremer kämpfen und erhobenen Hauptes ihr Schicksal akzeptieren. Denn auf eines kann man sich verlassen.

Egal wie schwer und leidvoll eine Saison war. Selbst an diesem aussichtslosen letzten Spieltag halten die Fans zu ihrer Mannschaft. Unter normalen Bedingungen wäre das Weserstadion am Samstag voll gewesen und jeder einzelne Zuschauer wäre aufgestanden. Mit dieser Gewissheit muss man sich nun in die zweite Liga verabschieden und den Neuanfang starten. Solange alle dafür kämpfen, werden auch die Anhänger weiter alles für ihr Werder geben.