Das ist Nagelsmanns Wunschelf für Deutschlands EM-Härtetests Ende März

Bei der Kader-Verkündung am Donnerstag sprach Julian Nagelsmann ausführlich - und teils sehr deutlich - über seine Nominierung und welcher Plan dahintersteckt. Recht klar zeichnete der Bundestrainer dabei ein Bild seiner Wunschelf für die März-Länderspiele. 90min zeigt, wie sie aussieht.

Ilkay Gündogan bleibt als Kapitän gesetzt
Ilkay Gündogan bleibt als Kapitän gesetzt / Markus Gilliar - GES Sportfoto/GettyImages
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Für die anstehenden EM-Härtestests gegen Frankreich (23.3.) und die Niederlande (26.3) hat Julian Nagelsmann 26 Spieler nominiert. Der Bundestrainer sorgte dabei durchaus für den ein oder anderen Paukenschlag. Elf Spieler aus dem letzten Aufgebot vom November 2023 fehlen, sechs Neulinge sind mit dabei.

Klar ist auch, dass Nagelsmann zur EM noch Spieler streichen muss. Beim Turnier dürfen nur 23 Akteure im Aufgebot stehen. Gleichzeitig betonte er auf der Pressekonferenz am Dienstag, dass die Tür für die Nicht-Nominierten noch offen stehe. Angesprochen fühlen dürfen sich vor allem Leon Goretzka und das Dortmunder Quartett Hummels, Schlotterbeck, Süle und Brandt.

Klar ist aber ebenfalls, dass das März-Aufgebot ein deutlicher Fingerzeig in Richtung EM sein wird. Nagelsmann betonte auf der PK, dass es für ihn vor allem darum geht, "die 20, die am besten zusammenpassen" zu finden. Und eben nicht "die 20 Besten von den bekanntesten Klubs".

In der Defensive habe er vor allem auf die Rollenverteilung geachtet. Hummels etwa war kein Kandidat, weil Nagelsmann mit dem Routinier aktuell nicht als Startelf-Spieler plane. Und in der Rolle des Backups gäbe es "bessere Kandidaten", so der Bundestrainer.

Offensiv spiele für ihn vor allem das "Momentum" eine Rolle. So dürfen etwa Hoffenheims Beier und Stuttgarts Undav auf ihr Debüt im DFB-Team hoffen.

Bei Nagelsmanns Äußerungen zur Zusammenstellung der Mannschaft ließ er viele Details durchblicken, die seine aktuelle Wunschformation erahnen lassen. 90min zeigt, wie die Nagelsmann-Topelf im März aussieht. Zu beachten ist, dass mit Leroy Sané ein möglicher Startelf-Kandidat gesperrt fehlt, zur EM aber ziemlich sicher wieder ins Aufgebot rücken wird.

Nagelsmanns Wunschelf für die EM-Härtetests

Tor

Zwischen den Pfosten kehrt Manuel Neuer zurück. Der Bayern-Kapitän wird im DFB-Team aber nicht wieder die Binde übernehmen. Nagelsmann betonte, dass Ilkay Gündogan der Spielführer bleiben wird. Allerdings sickerte bereits im Vorfeld der Nominierung durch, dass der Bundestrainer mit Neuer als EM-Stammkeeper plant. Marc-André ter Stegen bleibt so wieder nur die Backup-Rolle.

Auf der PK wollte Nagelsmann dies noch nicht bestätigen. Er werde zunächst mit den Spielern selbst reden. Der Bundestrainer betonte dabei, dass ter Stegen ein intelligenter Mensch sei, der Situationen gut einschätzen könne. Spricht klar für Neuer als Nummer eins!

Abwehr

Schon im Vorfeld hatte Nagelsmann verkündet, dass Joshua Kimmich - wie derzeit bei den Bayern - künftig hinten rechts auflaufen soll. Als Rechtsverteidiger dürfte er in die März-Spiele auch als Nummer eins gehen.

Auf der anderen Seite kommen gleich drei Spieler infrage: Neuling Mittelstädt, den Nagelsmann als derzeit besten Linksverteidiger der Bundesliga lobte, Leipzigs Raum und Teamkollege Henrichs.

Zu Henrichs' Rolle meinte Nagelsmann, dass er auf beiden Seiten spielen könne. Rechts sei er der Herausforderer, links ein Mitbewerber.

Innen legte sich Nagelsmann überraschend deutlich fest. Jonathan Tah und Antonio Rüdiger sind derzeit für ihn gesetzt, müssen sich in dieser Rolle aber beweisen.

Mittelfeld

Auch im Mittelfeld machte Nagelsmann schon mehr als nur Andeutungen. Toni Kroos als Rückkehrer soll natürlich eine Führungsspieler-Rolle einnehmen. Selbiges gilt für Kapitän Ilkay Gündogan, den Nagelsmann künftig offensiver einsetzen möchte. "Er wird einer der drei Zehner sein und nicht auf der Doppelsechs spielen", erklärte der Bundestrainer.

Was auch deutlich macht, in welchem System Nagelsmann gegen Les Bleus und Oranje agieren möchte: Es wird ein 4-2-3-1 mit zwei Sechsern und drei Zehnern davor. Neben Gündogan dürften damit offensiv die beiden größten deutschen Talente Florian Wirtz und Jamal Musiala gemeint sein. Die beide neben Gündogan dann wohl eher in den Halbräumen agieren sollen.

Noch deutlich offener ist die Rolle des zweiten Sechsers neben Toni Kroos. Pascal Groß, Robert Andrich und Neuling Aleksandar Pavlovic sind im März die drei Bewerber. Groß dürfte die besten Karten haben.

Sturm

Nominell stehen gleich fünf Stürmer im Aufgebot. Die Neulinge Maximilian Beier und Deniz Undav werden zunächst als Joker eingeplant sein. Ähnliches gilt für Thomas Müller, den Nagelsmann explizit lobte. Der FCB-Routinier könne auch als Ersatzspieler eine wichtige Rolle im Team einnehmen.

Bleiben Niclas Füllkrug und Kai Havertz als Startelf-Kandidaten auf der Neun. Dieses Rennen scheint recht offen zu sein. Aufgrund seiner Quote im DFB-Trikot könnte zunächst Füllkrug die Nase vorn haben. Wobei auch Havertz zuletzt bei Arsenal meist im Sturmzentrum spielte und dort regelmäßig traf. Beide werden im März ihre Bewährungschance erhalten.

Die März-Wunschelf im Überblick

Neuer - Kimmich, Tah, Rüdiger, Henrichs (Mittelstädt) - Kroos, Groß - Musiala, Gündogan, Wirtz - Füllkrug (Havertz)


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