Dardai, Lizenz und Geld: So geht es mit Hertha im Abstiegsfall weiter
Von Yannik Möller
Hertha BSC droht der Abstieg. Dieser Fall würde so manche Fragen aufwerfen, etwa wie es mit Pal Dardai weitergehen würde und wie sicher die Lizenzvergabe tatsächlich ist.
Sollte das Heimspiel gegen den VfL Bochum am Samstagnachmittag nicht gewonnen werden, steht der siebte Abstieg der Vereinsgeschichte für Hertha BSC fest. Alles andere als ein Sieg und die Ligazugehörigkeit der nächsten Saison ist in Stein gemeißelt.
Weil die Wahrscheinlichkeit, zwei Spieltage vor dem Saisonende, inzwischen so klar für den Abstieg in die 2. Bundesliga spricht, stellen sich einige Fragen. In einem Bericht der Sportbild sind die Antworten auf diese Fragen gegeben worden.
Dardai soll Hertha erhalten bleiben: Jugend-Chef oder weiter als Cheftrainer
Vorweg: Wie steht es um die Zukunft von Pal Dardai? Er wird so oder so bei Hertha bleiben. Sollte der Klassenerhalt unerwarteterweise doch noch gelingen, so würde er - nachdem er erneut als Retter gefeiert wird - wohl eine tragende Rolle in der Jugendarbeit des Hauptstadtklubs übernehmen. Auch abseits der Cheftrainer-Rolle wäre das eine wichtige Aufgabe, wollen die Berliner in Zukunft doch einen ganz großen Fokus auf die Ausbildung eigener Spieler legen. Und vor allem, diese dann auch in die erste Mannschaft integrieren.
Im Abstiegsfall soll er Cheftrainer bleiben. Das wäre "die Wunschlösung" der Verantwortlichen, heißt es. Ihm wird diese Aufgabe des Neuaufbaus zugetraut, während er sich selbst ebenfalls daran interessiert zeigt.
Als Kandidaten für den Co-Trainer-Posten bringt die Sportbild den derzeitigen U23-Trainer Ante Covic ins Spiel. Für ein paar Monate stand er 2019 bereits bei den Profis als Chefcoach an der Seitenlinie.
Bernstein sitzt fest im Sattel - aber wie steht es um die Lizenz und '777 Partners'?
Apropos aktuelle Personalien: Wie steht es um Kay Bernstein? Auch er wäre im Falle des Abstiegs weiterhin dabei. Bei der vergangenen Mitgliederversammlung wurden sämtliche Abwahlanträge von den Mitgliedern kurzerhand ad acta gelegt. Der Präsident genießt das Vertrauen der Fans und möchte den eingeschlagenen Weg nicht nur fortsetzen, sondern aktiv mitbegleiten.
Das wird aber auch nur funktionieren, wenn Hertha die Lizenz der DFL bekommt. Dieser eigentlich als Norm anzusehende Vorgang ist noch immer nicht gesichert.
Dem Bericht zufolge muss der Klub noch erklären, wie eine Finanzlücke von 20 Millionen Euro geschlossen und eine auslaufende Anleihe von 40 Millionen Euro bezahlt werden soll. Bis zum 7. Juni hat man dafür Zeit. Die aktuelle Tendenz, laut der Sportbild: Es ist ein schwieriger Prozess zu erwarten, der im Sinne des Vereins aber doch positiv ausgehen dürfte.
In der Frage der Lizenzvergabe stellen sich wiederum auch weitere Fragen hinsichtlich des Investors. Diese müssen ebenfalls noch geklärt werden.
Dabei geht es beispielsweise darum, ob auch die '50+1'-Regel korrekt eingehalten wird oder ob '777' ein zuverlässiger Partner ist, der nicht urplötzlich abhaut, wenn der Abstieg feststeht oder wenn ein möglicher direkter Wiederaufstieg nicht in Aussicht ist. Immerhin muss Hertha alle laufenden Kosten während einer Saison problemlos bedienen können.
Doch auch dahingehend gibt sich der Verein optimistisch. Der Investor wird als sehr zuverlässig angesehen, die Regularien sollen eingehalten werden und '777' greift nicht zu sehr ins Tagesgeschäft und Entscheidungen ein. Bei all diesen Aspekten, so die Sportbild, zeigen sich die Verantwortlichen zuversichtlich, belastbare Informationen an die DFL liefern zu können.