Comeback in Unterzahl: Leipzig gewinnt den Pokal!

In einem Pokalfinale, das alle möglichen Wendungen und Windungen beinhaltete, setzte sich RB Leipzig in einem dramatischen Elfer-Krimi am Ende als Sieger durch. Es ist der größte Erfolg in der Geschichte des Vereins.

Die deutlich aktivere Mannschaft war dabei anfangs überraschenderweise Freiburg. Christian Streichs Truppe schien auf ein frühes Führungstor zu drängen - und wurde dafür auch belohnt.

Maximilian Eggestein traf per Direktabnahme den Ball ins linke untere Eck und brachte dadurch die Freiburg-Fans in Ekstase. Viele Zuschauer waren derweil darüber verwundert, dass das Tor trotz vorangegangenen Handspiels zugelassen wurde. Die Entscheidung des Schiedsrichters war jedoch regelkonform und entsprach der Regeländerung im Sommer, wonach unbeabsichtigtes Handspiel nur beim Torschützen zur Annullierung des Treffers führen kann. In diesem Fall sprang jedoch der Ball an den Arm von Vorlagen-Geber Roland Sallai.

Freiburg strotzte danach vor Selbstvertrauen, angeführt vom sensationell auftretenden Nationalspieler Nico Schlotterbeck. Als Leipzigs Marcel Halstenberg nach einem desolaten Zweikampfverhalten seinen davoneilenden Gegenspieler Lucas Höler nur noch mit einer Notbremse runterholen konnte und des Feldes verwiesen wurde, schien das Spiel endgültig in Richtung der Breisgauer zu kippen.

Doch die in Unterzahl spielenden Leipziger wurden von diesem Ereignis nicht gebrochen, viel mehr wachten sie endlich auf. Jetzt war die individuelle Klasse der Sachsen deutlich spürbar, der Ausgleich in der 76. Minute war nur die logische Folge des vorherigen Spielverlaufs.

In der restlichen Spieldauer und Nachspielzeit konnten die Teams das Spiel nicht entscheiden, weshalb es ins Elfmeterschießen ging. Freiburgs erster Schock folgte nach dem Fehlschuss von Kapitän Christian Günter, wenig später sicherte Ermedin Demirovic mit seinem gescheiterten Torschuss dem Gegner den historischen Erfolg.

Für RB Leipzig ist es der allererste große Titel in der noch jungen Vereinsgeschichte. Dass man in Unterzahl einen 0:1-Rückstand in einen Pokalsieg im Elferschießen verwandeln konnte, wird diesem Erfolg nur noch mehr Geschmack verleihen.