Christoph Kramer über seine WM-Chancen und "eine richtig geile Phase"
Von Jan Kupitz
Christoph Kramer hat unter Daniel Farke zurück zu seiner Top-Form gefunden. Zuletzt brachte Lothar Matthäus den Gladbacher sogar für die Nationalmannschaft ins Gespräch - allzu große Gedanken macht Kramer sich darüber aber nicht.
Nach einer schwierigen Saison unter Adi Hütter, in der es sowohl für die Borussia als auch für Christoph Kramer persönlich nicht wirklich gut lief, hat sich der 31-Jährige in der neuen Spielzeit zurückgemeldet. Obwohl er unter Neu-Trainer Daniel Farke bereits im Abwehrzentrum und auch als hängende Spitze eingesetzt wurde, weiß Kramer auf ganzer Linie zu überzeugen.
Angesichts seiner starken Form hatte Lothar Matthäus den Gladbacher zuletzt sogar wieder für die Nationalmannschaft ins Gespräch gebracht. "Er ist der führende Experte! Also mich freut es auf jeden Fall, dass mein Name genannt wird", gestand Kramer im Gespräch mit der Bild. Ob er sich Hoffnungen auf eine Nominierung mache, wollte der Allrounder jedoch nicht konkret beantworten. "Das steht in den Sternen und beschäftigt mich nicht ernsthaft", betonte der 31-Jährige, der zuletzt im März 2016 für das DFB-Team aktiv war.
Viel wichtiger sei ihm, dass er "wieder richtig Spaß am Fußball" habe und "nach einer schwierigen Saison vollständig fit" sowie "mit Gladbach auf einem ganz hervorragenden Weg" sei.
"Eine richtig geile Phase gerade!", unterstrich Kramer, nachdem er mit der Borussia nur eines der sieben Ligaspiele verloren hat und momentan auf dem 6. Platz steht. Dass er unter Farke bislang so viele Positionen spielen musste, bewertete der Routinier als "herausfordernd, aber auch extrem spannend".
"Ich hatte total Spaß, auch mal ganz vorne zu spielen", führte Kramer aus, "da kannst du viel mehr ins Risiko gehen und musst keine Angst haben, auch mal einen Fehler zu machen. In der Defensive wird so was ja oft direkt bestraft."
Sorgen, dass ihm seine Flexibilität zum Verhängnis werden könnte, hat er dagegen nicht. "Ganz ehrlich, ich habe da überhaupt nicht so ein Konkurrenzdenken. Die Jungs sind nicht meine Gegner, sondern in allererster Linie Kollegen, die wir für eine Top-Saison brauchen", sagte er über Manu Koné und Julian Weigl, die unter Farke auf seiner angestammten Position im zentralen Mittelfeld gesetzt sind.