Tuchel über Hudson-Odois Demütigung: "Vielleicht war ich zu hart zu ihm"

Callum Hudson-Odoi bekam die Höchststrafe
Callum Hudson-Odoi bekam die Höchststrafe / Pool/Getty Images
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Es ist die Höchststrafe für jeden Fußballer: Egal ob im Profigeschäft oder in der Kreisklasse - niemand möchte während einer Partie ein- und anschließend (ohne Verletzungsgründe) wieder ausgewechselt werden. Doch Callum Hudson-Odoi ist diese Demütigung am Wochenende widerfahren.

Bei Chelseas 1:1 gegen den FC Southampton war CHO zur Halbzeit für Tammy Abraham ins Spiel gekommen. 30 Minuten später war sein Arbeitstag schon wieder beendet, er musste für Hakim Ziyech Platz machen. Thomas Tuchel teilte unmittelbar nach Abpfiff mit, dass er "mit seiner Einstellung, Energie und Gegenpressing" nicht einverstanden war. "Er ist nicht in der Form, uns zu helfen. Ich war mit seiner Körpersprache nicht zufrieden", so die klaren Worte.

Mit ein wenig Abstand relativierte der deutsche Trainer seine zunächst harschen Worte. "Vielleicht war ich zu hart zu ihm, weil er auf meiner Seite des Spielfelds stand und ich ganz nah an ihm dran war, aber ich hatte nicht das Gefühl, dass er wirklich bei der Sache war. Deshalb habe ich eine harte Entscheidung gegen ihn getroffen. Aber das war eine Entscheidung für den Moment und nur für diesen Tag", erklärte Tuchel gegenüber der offiziellen Vereinshomepage.

Tuchel: "Für mich keine große Sache"

Dass seine Entscheidung in den sozialen Netzwerken für derart viel Aufsehen gesorgt hat, könne er zudem nur bedingt nachvollziehen: "Für mich ist das absolut keine große Sache und wird nur zu einer, wenn die Leute darüber reden wollen. Manchmal passieren diese Dinge im Fußball und es war einfach meine Entscheidung." Zudem erklärte Tuchel, dass er die Ein- und Auswechslung, die häufig als absolute Demütigung verstanden wird, mit Hudson-Odoi und der ganzen Mannschaft besprochen und aufgearbeitet habe.

Hudson-Odoi gegen Atletico in der Startelf?

Für die Zukunft werde zwischen den beiden Akteuren definitiv nichts hängen bleiben: "Callum war bisher fantastisch und es liegt an ihm, mir das in jedem Spiel und an jedem Tag im Training zu zeigen. Ich möchte, dass er mir zeigt, dass ich mich auf ihn verlassen kann - egal, ob er ihn der Startelf steht oder eingewechselt wird."

Hudson-Odoi müsse nun diese schwere Entscheidung schlucken, doch schon in der Champions League winkt dem Youngster der nächste Einsatz; vielleicht sogar von Beginn an, wie Tuchel erklärt: "Vor dem Spiel gegen Atletico, bei dem er alle Chancen hat, in der Startelf zu stehen, muss er bereit zum Training kommen."