Tuchel klagt nach Boxing Day: "Ich bin super besorgt"

Thomas Tuchel zeigte sich sehr besorgt
Thomas Tuchel zeigte sich sehr besorgt / Catherine Ivill/GettyImages
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Die Premier League bringt gerade rund um Weihnachten einen sehr stressigen Betrieb mit sich. Umso mehr, wenn verletzte und erkrankte Spieler zu schnell wieder spielen müssen. Darüber hat sich Thomas Tuchel nun sehr besorgt und frustriert gezeigt.


Es war zwar erst der erste Boxing Day, den Thomas Tuchel in der Premier League als Verantwortlicher miterlebt hat. Doch hat er schon gereicht, damit sich der Trainer des FC Chelsea einen Eindruck dazu bilden kann. Gerade jetzt, da verletzte Spieler und diverse Covid-Erkrankungen noch dazukommen. Sein Fazit steht: zu viel und zu gefährlich!

Am Sonntag gewannen die Blues mit 3:1 gegen Aston Villa, doch der Coach zeigte sich anschließend alles andere als erfreut. Nicht wegen seines Teams oder eines womöglich unverdienten Erfolgs. Sein Frust galt den Entscheidungen, die zulasten der Spieler getroffen werden.

Tuchel-Frust über Boxing Day und fehlenden Schutz für die Spieler: "Vielleicht machen wir hier einen großen Fehler"

So wurde er auch gefragt, ob Romelu Lukaku (zur Halbzeit eingewechselt) der Gamechanger war. "Ja, er hat heute eine sehr gute Leistung gezeigt. Aber das ist nicht fair", so Tuchel (Zitate via kicker). Damit meinte er die erst zuletzt erfolgte Genesung nach einer Covid-Infektion: "Er war ist nicht bereit dafür. Wir alle lagen schon mal wegen einer Grippe zehn Tage im Bett, ich habe zwei Tage später nicht im Villa Park gespielt."

Callum Hudson-Odoi, ebenfalls zuletzt erkrankt, war ein weiterer Fall: "Wir mussten ihn 90 Minuten durchspielen lassen, weil wir andere Spieler vom Platz nehmen mussten. [...] Mateo Kovacic spielt nach einer Verletzung und Covid ohne Vorbereitung oder Training." Dass zusätzlich noch verletzungsbedingte Ausfälle dazukamen, erschwerte die Situation für Chelsea zusätzlich.

Das Spiel gegen Villa war das vierte Spiel ausgehend vom 16. Dezember. Vier Spiele á 90 Minuten, inklusive intensiver Vorbereitung innerhalb von vier Tagen. Für einen Klub, der dieser Tage stark von Ausfällen und Corona-Erkrankungen und -Rückkehrern geprägt war. Verhältnisse, die Tuchel deutlich kritisierte.

Thomas Tuchel
Erleichtert über den Sieg, frustriert über die Umstände: Thomas Tuchel / Catherine Ivill/GettyImages

Man wisse nicht, was das mit den Spielern mache. "Vielleicht machen wir hier einen großen Fehler", so der 48-Jährige. Auch im sportlichen Sinne sei dies kein vernünftiger Umgang: "Wir spielen gegen Teams, die sich eine Woche lang auf diese Spiele vorbereiten können."

Der Tuchel-Frust ging weiter: "Sie lassen uns spielen, selbst wenn wir Covid haben. Und wir spielen, aber das kann nicht der richtige Weg sein. Jetzt haben wir neue Verletzungen, und das wird nicht aufhören. Das kann nicht aufhören." Diese Entscheidungen werden von Leuten getroffen, die in "irgendwelchen Büros in Sesseln und am grünen Tisch" säßen.

Tuchel will fünf Wechsel zurück

Eine mögliche Erleichterung sieht der Trainer in der Möglichkeit für fünf Wechseln. Doch die gibt es in England nicht. "Fünf Wechsel wurden wegen Corona eingeführt, ganz Europa hat fünf Wechsel, ganz Europa hat eine Winterpause, aber wir spielen durch. Aber auf wessen Rücken? Auf den Rücken der Spieler!"