Die Entdeckung der Saison: Livramento erklärt Chelsea-Abschied
Von Jan Kupitz
Tino Livramento vollzog im Sommer eine große Veränderung: Nachdem er sämtliche Nachwuchsmannschaften des FC Chelsea durchlaufen hatte, wechselte er zum FC Southampton, um sich dort im Profibereich zu etablieren. Nun erklärt er seinen Schritt.
In seinem ersten Jahr in der Premier League hat sich Tino Livramento auf Anhieb ins Rampenlicht gespielt. Beim FC Southampton schwang sich der 18-Jährige umgehend zum Stammspieler auf und absolvierte bislang jedes der sieben Ligaspielen von Beginn an - bis auf ein einziges Mal (als er in der 86. Minute runter musste) spielte er zudem in jeder Partie durch.
Anhand dieser Statistiken lässt sich bereits erahnen, welchen Impact Livramento im Team von Ralph Hasenhüttl hat. Tatsächlich ist der Youngster drauf und dran, sich schon jetzt zu einem der besten Rechtsverteidiger im englischen Oberhaus zu entwickeln.
So gesehen ist es schon ein wenig bitter, dass der FC Chelsea das Juwel für gerade einmal sechs Millionen Euro im Sommer ziehen lassen musste. "Wir haben das Potenzial gesehen, aber Tino hat sich für einen anderen Weg entschieden. Wir haben alles getan, um ihn hier zu halten, damit er um einen Platz in unserem Team kämpfen kann. Es gab eine große Chance für ihn, es ganz nach oben zu schaffen", hatte Thomas Tuchel erst am Wochenende, als seine Blues auf Livramento und die Saints trafen, verlauten lassen.
Laut Aussage des Youngsters war der Wechsel aber die beste Entscheidung, um seine Entwicklung voranzutreiben.
"Ich musste überlegen, was das Beste für mich ist. Da ich noch jung bin, wollte ich immer so schnell wie möglich in der ersten Mannschaft spielen", erklärte Livramento bei Sky Sports seine Beweggründe. "Es war eine schwere Entscheidung für alle Beteiligten. Sie waren sich einig, dass es auch für mich das Beste ist, und sie haben sich immer um mich gekümmert."
"Ich habe das Gefühl, wenn ich dort geblieben wäre oder andere Dinge gemacht hätte, dann wäre das [in der Premier League zu spielen] nicht so schnell passiert, wie es jetzt passiert ist. Ich würde nicht sagen, dass ich etwas bereue, aber es wäre schön gewesen [für Chelsea zu spielen]", blickte der Verteidiger ein wenig wehmütig zurück.
"Ich werde nie ein schlechtes Wort darüber verlieren, wie sie mich behandelt haben, als ich aufwuchs", führte Livramento aus, "und wie sie mich zu dem Spieler gemacht haben, der ich heute bin. Es ist wahrscheinlich die beste Akademie der Welt, zu der jeder gehen und sich entwickeln möchte."
Die Verbundenheit zu den Blues, die für die Zukunft eine Rückkaufoption (in Höhe von fast 50 Millionen Euro) besitzen sollen, werde ohnehin bestehen bleiben: "Ich hatte drei Jahre lang eine Dauerkarte für die Stamford Bridge und mein Vater und mein Bruder gehen immer noch hin - mein Bruder ist immer noch ein Chelsea-Fan."