Rüdiger lehnt Chelsea-Angebot ab und spielt weiter auf Zeit

Steckt zur Zeit mitten im Vertragspoker: Antonio Rüdiger
Steckt zur Zeit mitten im Vertragspoker: Antonio Rüdiger / James Williamson - AMA/Getty Images
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Mit 28 Jahren ist Antonio Rüdiger am (vorläufigen) Höhepunkt seiner bisherigen Karriere angekommen. Stammspieler in der deutschen Nationalmannschaft, hat sich der kantige Innenverteidiger auch beim FC Chelsea mittlerweile den Status eines Unverzichtbaren erspielt. Doch Stammkraft beim aktuellen Champions League-Sieger zu sein, muss noch längst nicht das Ende seines Weges sein.


Das scheint auch der Spieler selbst zu spüren - und zögert dementsprechend, vorschnell seine Unterschrift unter ein neues Arbeitspapier bei den Blues zu setzen. Der aktuelle Vertrag, der dem gebürtigen Berliner ein Jahressalär von etwa sechs Millionen Euro netto einbringt, läuft im kommenden Jahr aus.

Eine erste verbesserte Offerte der Londoner, die ihm laut Telegraph acht Millionen Euro jährlich einbringen würde, hat Rüdiger abgelehnt.

Natürlich weiß auch er, was Teamkollegen wie seine Landsleute Kai Havertz oder Timo Werner kassieren (laut Sport Bild 20 bzw. 15,5 Millionen Euro jährlich). Und in diese Sphären will auch der Abwehrhüne nun eindringen. Zehn Millionen Euro netto jährlich sollten es dann schon sein...

Kai Havertz, Timo Werner
Stehen in der Gehaltshierarchie der Blues noch weit vor Rüdiger: Kai Havertz und Timo Werner / Matthew Ashton - AMA/Getty Images

Für einen Abwehrspieler seiner Klasse auch sicherlich kein zu hohes Entgelt. In der von den Londonern priorisierten Champions-League-Saison des vergangenen Jahres (mit der Meisterschaft hatten die Blues schon frühzeitig nichts zu tun) war Rüdiger ab dem vorletzten Gruppenspieltag gesetzt - und verpasste seitdem, siegreiches Finale inklusive, keine einzige Spielminute mehr in der Königsklasse.

Das ist natürlich auch der internationalen Konkurrenz nicht entgangen, die den Abwehrrecken spätestens seit seinem zweijährigen Gastspiel (2015 bis 2017) bei der AS Rom eh schon auf dem Zettel hatten. Den qualitativen Sprung von den Giallorossi aus der Ewigen Stadt zu den Blues aus Englands Hauptstadt hat Rüdiger jedenfalls bravourös gemeistert.

Alle Großen wollen Rüdiger

Und sich damit auch für andere big shots in Europa interessant gemacht. Real Madrid, Paris St. Germain, Juventus Turin und der FC Bayern München - die Liste der Interessenten liest sich wie ein who is who des europäischen Fußballadels.

Und an Geld mangelt es diesen Klubs bekanntlich auch nicht. Doch eigentlich würde Rüdiger gerne in London bleiben. Nur eben nicht unter Wert. Die nächsten Wochen und Monate werden zeigen, inwieweit der FC Chelsea bereit ist, den Forderungen seines Abwehrchefs nachzukommen.

Vielleicht hört der Klub dabei ja auch auf seinen deutschen Cheftrainer Thomas Tuchel. Der Krumbacher hatte bereits Mitte Mai, also noch vor dem Champions League-Finale gegen Manchester City, eine längerfristige Zusammenarbeit mit dem früheren Stuttgarter in Aussicht gestellt: "Wenn Toni im Verein bleiben will, dann hat er unsere volle Unterstützung."

Worte, denen jetzt Taten folgen müssen. Ansonsten wird sich einer der oben genannten Klubs demnächst kräftig die Hände reiben...