Benficas Yaremchuk sendet Botschaft für die Ukraine
Von Malte Henkevoß

Der Ausgleich zum 2:2 von Benfica Lissabon gegen Ajax Amsterdam im Champions-League-Achtelfinale wurde von derartigen portugiesischen Jubelstürmen begleitet, dass eine wichtige Botschaft fast unterging. Diese überbrachte der Torschütze des umjubelten Treffers, Roman Yaremchuk.
In der 72. Minute erzielte der eingewechselte Stürmer mit einem Kopfballabstauber den wichtigen Ausgleich für Benfica, die somit nicht mit einer Hypothek ins Rückspiel nach Amsterdam fliegen. Doch dem 26-Jährigen gingen weitaus wichtigere Dinge durch den Kopf.
Nach dem Treffer zog sich Yaremchuk das Trikot aus und offenbarte ein schwarzes Shirt mit weißem Logo, dem Wappen der Ukraine, dem Heimatland Yaremchuks. Damit wollte Yaremchuk auf die Lage in seiner Heimat hinweisen, die Stand gestern Abend mehr als angespannt ist. Russische Soldaten standen nach Medieninformationen kurz vor einem Einmarsch in die Ostukraine.
Yaremchuk, selbst im ukrainischen Lviv geboren, war auch die nachträgliche gelbe Karte dafür herzlich egal, manche Dinge sind eben wichtiger als der Sport.
Der Ukraine-Konflikt macht auch vor dem Fußball nicht Halt. Bereits vor einigen Tagen wurde die Möglichkeit diskutiert, dass die UEFA das Finale der Champions League, dass eigentlich im russischen St. Petersburg stattfinden sollte, an einen anderen Ort verlegen könnte.