Chelseas größte Momente in der Ära Roman Abramowitsch
Von Daniel Holfelder
Die Zeit von Roman Abramowitsch beim FC Chelsea neigt sich dem Ende entgegen. Nach der russischen Invasion in die Ukraine hat der Milliardär die Klubführung abgegeben und will den FC Chelsea verkaufen.
Abramowitsch hatte den FC Chelsea 2003 übernommen und damit die erfolgreichste Zeit der Vereinsgeschichte eingeläutet. Grund genug, die besten Momente der Abramowitsch- Ära Revue passieren zu lassen:
1. Die Verpflichtung von José Mourinho (Juni 2004)
José Mourinho hatte mit dem FC Porto gerade die Champions League gewonnen. Trotzdem ging Abramowitsch mit der Verpflichtung des unerfahrenen Coaches ein Risiko ein.
Aber das Risiko sollte sich auszahlen. Der charismatische Mourinho gewann direkt in seiner Debütsaison den Meistertitel und machte die Blues zu einem europäischen Spitzenteam.
2. Die Transfers im Sommer 2004
Mourinhos Geschick als Coach spielte eine wichtige Rolle. Nicht weniger wichtig waren jedoch die zahlreichen Neuzugänge, die im Sommer 2004 an der Stamford Bridge aufschlugen.
Spieler wie Paulo Ferreira, Petr Cech, Arjen Robben, Didier Drogba oder Ricardo Carvalho sollten in den nächsten Jahren maßgeblich zum Erfolg der Blues beitragen.
3. Der 4:2-Sieg gegen Barcelona (März 2005)
Auch in der Champions League sorgten die Blues schnell für Furore. Im Achtelfinale stand man dem FC Barcelona um Superstar Ronaldinho gegenüber.
Der Brasilianer erzielte zwar ein bis heute legendäres Drop-Kick-Tor aus dem Stand, dennoch konnten sich die Blues durchsetzen. Nach einem 1:2 in Spanien gewann das Team von Mourinho zu Hause mit 4:2 und ließ Barças Frank Rijkaard alt aussehen.
4. Der erste Premier League-Titel (April 2005)
Nach einem 2:0-Erfolg gegen die Bolton Wanderers war es dann endlich so weit: Der FC Chelsea krönte sich nach 50 Jahren zum zweiten Mal in der Vereinsgeschichte zum englischen Meister.
Besonders bemerkenswert an Chelseas Meistersaison war die Defensivleistung. Nach 38 Spielen hatten die Londoner gerade einmal 15 Gegentreffer kassiert.
5. Der Double-Gewinn in der Saison 2009/2010
Nach einem weiteren Meistertitel (2006) und zwei FA-Cup-Siegen (2007 und 2009) gelang es Chelsea in der Saison 2009/2010, beide Titel zu gewinnen. Trainer damals war Carlo Ancelotti, der sich mit dem ersten Double in der Vereingeschichte einen Platz in den Annalen des Klubs gesichert hat.
6. Champions-League-Triumph 2012
Unvergessen vor allem für deutsche Fans bleibt natürlich der Champions-League-Sieg im Finale 2012 in München. Gegen die Bayern hatte Chelsea zwar viel Glück, am Ende zählte jedoch einzig das Ergebnis.
Durch eine überragende Leistung von Didier Drogba und Petr Cech konnte Abramowitsch seinen großen Traum verwirklichen und mit den Blues zum ersten Mal in der Geschichte die Königsklasse gewinnen.
7. Antonio Conte und der Gewinn der Meisterschaft 2016/2017
Antonio Conte gewann in seiner Premierensaison nicht nur die Meisterschaft, sondern brachte die Premier League auch taktisch ganz schön auf Trab.
Contes 3-4-3-Formation war der Premier League vor der Ankunft des Italieners fremd, sollte aber zum Erfolgsrezept für die Blues werden und den modernen Fußball taktisch enorm beeinflussen.
8. Die Rückkehr von Frank Lampard (Juli 2019)
Über ein Jahrzehnt nahm Frank Lampard als Spieler und Kapitän eine tragende Rolle beim FC Chelsea ein. 2019 sollte die erfolgreiche Verbindung zwischen Lampard und Chelsea fortgesetzt werden - der damals 41-Jährige wurde zum Trainer der Blues ernannt.
Nach dem vierten Platz in seiner Debütsaison gerieten die Blues im Laufe der Hinrunde 2020/21 jedoch in eine Krise und stürzen auf Rang neun ab. Lampard musste im Januar seinen Hut nehmen.
9. Thomas Tuchel und der Gewinn der Champions-League
Ersetzt wurde Lampard durch Ex-BVB-Coach Thomas Tuchel. Eine bessere Entscheidung hätte Abramowitsch kaum treffen können. Mit Tuchel kämpften sich die Blues in der Liga auf den vierten Platz zurück.
Viel wichtiger war jedoch die Champions League. Als Außenseiter ins Finale gegen Manchester City gestartet, konnte sich die Tuchel-Elf am Ende durch ein Tor von Kai Havertz mit 1:0 durchsetzen. Der zweite Champions League-Erfolg in der Ära Abramowitsch.
10. Weltpokal komplettiert die Londoner Trophäensammlung (Februar 2022)
Nur wenige Wochen vor dem Ausscheiden Abramowitschs konnten die Blues gegen den brasilianischen Vertreter Palmeiras die Klub-WM gewinnen, den letzten Titel, der unter der Ägide des Milliardärs noch gefehlt hatte.
Im Nachhinein betrachtet ein ideales Ende für eine ausgesprochen erfolgreiche Zeit.