Wie der BVB über Wintertransfers denkt
Von Jan Kupitz
In der Bundesliga sowie im DFB-Pokal ist Borussia Dortmund Anfang Dezember voll im Soll! Trotzdem will Hans-Joachim Watzke nicht kategorisch ausschließen, dass der BVB im Winter noch einmal nachlegt.
Während der BVB in der Champions League extrem enttäuschte, läuft es in der heimischen Bundesliga deutlich besser. Trotz der immensen Verletzungssorgen, die die Schwarz-Gelben in den vergangenen Monaten zu beklagen hatten, wurden zehn der 13 Ligaspiele gewonnen. Der Rückstand auf den FC Bayern beträgt vor dem Klassiker nur einen Zähler.
Insofern ist Aki Watzke mit dem Saisonstart auch durchaus zufrieden, wie er gegenüber Sky betonte: "Ganz ehrlich gesagt, müssen wir uns jetzt auch nicht nur durch das blöde Champions-League-Aus den Gesamtblick verstellen lassen. Wir haben in der Bundesliga aus 13 Spielen 30 Punkte geholt - das ist uns auch noch nicht so oft gelungen."
Die gute Punktausbeute schön und gut - dass der Kader des BVB dennoch ein paar Schwachstellen hat, ist nicht von der Hand zu weisen. Die Rufe der Dortmund-Fans nach einem neuen Flügelspieler sind laut, auch in der Außenverteidigung täte ein neuer Backup gut.
Dass der BVB im Winter noch einmal nachlegt, wollte Watzke daher auch nicht kategorisch ausschließen: "Das müssen wir in Ruhe besprechen. Da werde ich mir mal ein Bild machen, was Michael Zorc, was Sebastian Kehl sagt, was der Trainer sagt."
Watzke betont: Transfers müssten auch Sinn machen
In seiner Rolle als Geschäftsführer warnte der 62-Jährige jedoch, auch die Finanzen im Blick zu haben: "Grundsätzlich müssen wir auch abwägen: Sportliche Dinge, finanzielle Dinge. Man weiß nicht, wie sich die Pandemie weiterentwickelt. Wir sind da schon wieder ein bisschen im Nebel."
Watzke argumentierte, dass eventuelle Transfers vor allem mit der personellen Lage zusammen hingen. Lange verletzte Spieler wie Dan-Axel Zagadou, Mo Dahoud und Erling Haaland sind wieder fit, auch ein Gio Reyna nähert sich dem Comeback. "Wenn wir Weihnachten rum kein großes Verletzungsszenario haben, und das scheint sich ja gerade aufzulösen, dann ist das [Transfers, Anm.] nicht zwingend", betonte der BVB-Boss. "Ansonsten, wenn man mir vernünftige Argumente liefert, können wir auch darüber sprechen."
An der "finanziellen Ausstattung" würde es trotz des Champions-League-Ausscheidens nicht scheitern, so Watzke. "Es muss nur Sinn machen. Und ob es Sinn macht, das werden wir in Ruhe besprechen."
Auf die Frage, ob es Positionen gäbe, auf denen Nachholbedarf bestehe, antwortete er lapidar: "Es ist nicht meine Aufgabe, da eine Positionen zu sehen. Selbst wenn ich was sehen würde, würde ich es Ihnen nicht sagen. Aber das werden wir bei uns, wie immer, unter acht oder zehn oder zwölf Augen besprechen."