BVB-Boss Watze über bisherigen Saisonverlauf und Rose: "Sehr, sehr zufrieden mit ihm"
Von Yannik Möller
Das BVB-Aus in der Champions League scheint Hans-Joachim Watzke bereits vergleichsweise gut verdaut zu haben. Er sieht seine Borussia für die Bundesliga, die Europa League und den Pokal gut aufgestellt. Nicht zuletzt auch wegen Marco Rose, mit dem er "sehr, sehr zufrieden" ist.
"Das Champions-League-Aus tut weh, das ist keine Frage", gab Hans-Joachim Watzke im Sky-Interview zu. Das Ausscheiden in der Gruppenphase gehört sicher nicht zu den Zielen von Borussia Dortmund. Er äußerte sich zum bisherigen Saisonverlauf und auch zu Marco Rose.
Dennoch kann der Geschäftsführer Ruhe bewahren und sogar einen positiven Vergleich zur Vergangenheit ziehen: "Wenn man es so lange macht wie ich, dann hast du alles schonmal erlebt. Ich kann mich noch gut erinnern, dass wir 2011/12 - wo wir anschließend das Double gewonnen haben - auch im Herbst ausgeschieden sind. Da sind wir sogar nur Vierter geworden, haben in Piräus verloren, in Marseille verloren."
Zugleich betonte er diesen notwendigen "Prozess", den eine Mannschaft durchmachen müsse. "Jetzt kam noch dazu, dass wir natürlich die ganze Zeit auf Erling [Haaland] verzichten mussten, was uns weh getan hat und dann diese skandalöse Rote Karte gegen Mats Hummels - hat uns auch nicht in die Karten gespielt", führte Watzke weiter aus.
Ausreden sollen das aber nicht sein: "Trotzdem wäre es insgesamt vermeidbar gewesen. Daraus müssen wir jetzt die Ableitungen treffen. Das passiert eben ab und zu mal. Auf zehn Jahre werden wir vielleicht auch zweimal in der Gruppenphase scheitern." Mit dem inzwischen abklingenden Verletzungspech steht der Fokus auf der Europa League. "Idealerweise bis ins Finale", will der Chef - "das ist jetzt das Ziel".
Watzke betont "sehr, sehr großes Vertrauen" in und zu Marco Rose
Mit Marco Rose hat Watzke ebenfalls schon über das Königsklassen-Aus gesprochen, das laut ihm viel mehr "auf der Visitenkarte" schmerze, als wirtschaftlich. "Ganz sachlich, ganz vernünftig und Marco war extrem enttäuscht. [...] Aber ich habe sehr, sehr großes Vertrauen zu ihm und demzufolge haben wir uns - wie wir es immer machen - einfach ausgetauscht und den Fokus nach vorne gerichtet."
Ein erstes, kleines Zwischenfazit zum noch halbwegs neuen Trainer konnte der 62-Jährige schon ziehen: "Man kann sicherlich schon sagen, dass er zum Klub hervorragend passt. Das merkt man einfach, und ganz ehrlich gesagt, müssen wir uns jetzt auch nicht nur durch das blöde Champions-League-Aus den Gesamtblick verstellen lassen. Wir haben in der Bundesliga aus 13 Spielen 30 Punkte geholt - das ist uns auch noch nicht so oft gelungen."
"Da kann man schon ein gewisses Selbstbewusstsein raus ziehen", meinte Watzke auch in Verbindung mit dem erfolgreichen Ende der letzten Saison. "Marco erlebe ich sehr fokussiert. Er muss sich noch ein wenig an die Dinge, die rund um Dortmund passieren gewöhnen. [...] Hier ist schon Wucht, hier ist auch schon Druck, ist ja völlig klar", so sein weiteres Urteil.
"Das hat er aber mittlerweile auch gut auf dem Schirm. Ich bin sehr, sehr zufrieden mit ihm", fiel sein positives Fazit aus. Dass an ihn und den BVB auch im Meisterschaftskampf besondere Ansprüche gestellt haben, sei inzwischen gut verinnerlicht worden. Damit bezog sich Watzke aber viel eher auf die Erwartungen von außen, als die internen.