Terzic über den Schlüssel zur neuen BVB-Defensiv-Stärke: "Eine Verhaltensweise, keine Ausnahme"

Edin Terzic pocht auf Einsatz
Edin Terzic pocht auf Einsatz / Edith Geuppert - GES Sportfoto/GettyImages
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Zurzeit stellt Borussia Dortmund eine der besten Defensiven der Bundesliga. Das ist auf das Credo von Edin Terzic zurückzuführen. Der Trainer fordert ein leidenschaftliches Verteidigen, das für alle gilt und im Fokus steht.


Wir blicken auf den 6. Bundesliga-Spieltag und die drei heißesten Themen des Wochenendes: Roses Debüt für Leipzig gegen den Ex-Klub, das "kleine Revierderby" auf Schalke und die wackelnden Trainerstühle der Liga.


Es gibt ein paar Mannschaften, die schon mehr Tore erzielt haben, als der BVB mit seinen acht Treffern in fünf Spielen. Auf der anderen Seite teilt sich Schwarz-Gelb zusammen mit Union Berlin aber auch die bis dato beste Verteidigung hinter dem FC Bayern (drei Gegentore): Lediglich vier Treffer mussten in dieser noch jungen Saison hingenommen werden. Schon dreimal blieb man ohne Gegentor - in der Vorsaison brauchte man dafür noch 22 Spieltage.

Entsprechend kann sich das Team auch mal erlauben, Duelle nur mit ein oder zwei eigenen Toren zu gewinnen. Ein Muster, das aufgeht. Immerhin ist der zweite Tabellenplatz, den man punktgleich mit dem aktuellen Spitzenreiter SC Freiburg belegt, ein erstes Ausrufezeichen.

Unter Terzic muss der BVB weniger Fehler ausbügeln: Defensive entlastet auch die Offensive

Dieses Muster hat sich gewandelt. In den letzten Jahren und auch in der Vorsaison unter Marco Rose, kassierte die Borussia im Schnitt spürbar mehr Gegentreffer. Das hatte zur Folge, dass die Offensive umso ertragreicher sein musste, um diesen Nachteil auszugleichen. Logischerweise ist diese Wette nicht immer aufgegangen, was zwangsweise mit dem ein oder anderen Punktverlust und manch einer Niederlage einherging.

Dieses Szenario möchte Edin Terzic weitestgehend vermeiden. Laut Ruhrnachrichten seien die vielen Gegentore auch ein Thema in der Saisonanalyse mit Marco Rose gewesen. Anschließend musste er gehen und Terzic nahm seinen Posten ein.

Marco Rose
Am Samstag gibt es das Wiedersehen mit Marco Rose / Stefan Matzke - sampics/GettyImages

Auf der einen Seite der neuen Stabilität stehen die Verpflichtungen von Nico Schlotterbeck, Niklas Süle und Salih Özcan. Sie sind Bestandteil des Defensiv-Fokus', den der Trainer in Dortmund wieder größer machen möchte.

Auf der anderen Seite: Ein Credo, das Terzic in die Mannschaft hineinträgt. "Wir wollen beweisen, dass das eine Verhaltensweise und keine Ausnahme ist", erklärte er am Donnerstag (via RN). "Das ist die Art und Weise, wie wir Fußballspielen, als Mannschaft agieren und gewinnen wollen."

Damit meinte er, dass zuallererst das Verteidigen des eigenen Kastens im Fokus stehen muss. Und dazu ist jeder einzelne Spieler angehalten. So hat er es bislang geschafft, auch Akteure, die normalerweise über ihre Kreativität am Ball und ihre Torgefahr kommen, ackern zu lassen. Gemeinsam wird verteidigt, um anschließend gemeinsam selbst angreifen zu können. So, und nicht andersherum.

Dortmund macht "einen sehr großen Schritt"

"Wenn man sieht, wie gut wir es geschafft haben, die Null zu verteidigen, wie kompakt wir als ganze Mannschaft verteidigt haben, wie viel Energie wir investiert haben, um wenig Torchancen zuzulassen - da haben wir einen sehr großen Schritt in die richtige Richtung gemacht", weiß Terzic um schon jetzt erreichte Fortschritte.

Özcan kann dabei durchaus als Vorbild gesehen werden. Während er öffentlich betont, lieber eine erfolgreiche Grätsche zu setzen, die ein Gegentor verhindert als selbst einen Treffer vorzubereiten, lebt er diese Aussage auf dem Platz vor.

Nico Schlotterbeck
Auch Nico Schlotterbeck steht für den neuen Fokus / Alex Grimm/GettyImages

Und die Fans zollen ihren Tribut: Beim 1:0-Sieg gegen Hoffenheim am vergangenen Spieltag, wo das Ergebnis an sich schon ungewöhnlich für die Dortmunder ist, wurden die Grätschen, Balleroberungen und geblockten Schüsse mit lautstarkem Applaus belohnt. Sowohl ganz vorne, wo auch Anthony Modeste mitarbeitete, als auch ganz hinten, wo Schlotterbeck nahezu jeden Ball abgegrätscht bekam.

Es könnte eine sehr wichtige Grundlage werden, um bereits diese Spielzeit zu einer erfolgreichen zu machen. Bislang ist Terzic mit dieser "Verhaltensweise", wie er es häufig betont, gut gefahren.


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