Statistik zeigt: Dieses Problem hat Anthony Modeste beim BVB
Von Yannik Möller
Um Sebastien Haller zu ersetzen, muss Anthony Modeste für Borussia Dortmund vor allem möglichst viele Tore schießen. Geht es um Flanken und Hereingaben in den Strafraum, steht Schwarz-Gelb aber sehr schlecht da.
Mit der Verpflichtung von Anthony Modeste hat sich der BVB für einen Stürmertypen entschieden, der weniger selbst im Spiel beteiligt ist, als dass er primär im gegnerischen Strafraum gefüttert werden muss.
Ist diese Voraussetzung gegeben, kann der 34-Jährige auch für die Maßstäbe von Schwarz-Gelb viel leisten und sich als wertvolle Ergänzung beweisen.
In seinen zwei ersten Spielen für Dortmund hat er aber noch nicht getroffen. Und das, obwohl der BVB in beiden Spielen insgesamt fünf Tore erzielt hat. Auch eine Vorlage kommt bislang nicht auf sein Konto.
BVB kriegt Modeste noch nicht in Szene gesetzt - vor allem an den Flanken hapert es
Natürlich sind zwei Spiele alles andere als eine Menge, bei der man bereits erste Schlüsse ziehen kann. Allerdings kann schon jetzt ein Blick auf die Spielanlage geworfen und geschaut werden, inwiefern sie Modeste hilft oder gar behindert.
Was bereits auffällt: Gegen den SC Freiburg hatte er lediglich 23 Ballaktionen. Gegen Werder Bremen waren es sogar nur zwölf. Nicht viel für einen Angreifer, der beim auf die Offensive fokussierten BVB mit Zuspielen gefüttert werden soll.
Ein großes Problem sind die Flanken und hohen Hereingaben in den Strafraum. In diesen Statistiken belegt die Borussia sogar einen Abstiegsplatz. Mit ihm Schnitt 1,3 zielgenauen Flanken pro Spiel ist nur der FC Augsburg schlechter. Das liegt daran, dass die Flanken nur eine Erfolgsrate von 10,8 Prozent haben (via Bundesliga-Stats).
Nur jede zehnte Flanke kann also vom Mitspieler verwertet werden. Dann bleibt aber noch die Frage, ob auch ein Tor daraus fällt.
Viel zu wenig, als dass ein Modeste funktionieren kann. Das kann rückblickend auf die ersten beiden BVB-Einsätze seinerseits gesagt, aber auch schon für die nächsten Wochen prognostiziert werden.
Immerhin hat der Franzose nicht nur zahlreiche Kopfball-Tore erzielt. Die Hereingaben setzt er auch allgemein gut um, wenn er sie kontrolliert und dann entweder selbst abschließt oder einen Teamkollegen noch in Szene setzen kann. Doch diese ganze Anlage fehlt im Spiel der Dortmunder.
Edin Terzic wird sich dahingehend etwas einfallen lassen müssen. Immerhin wird Haller noch einige Zeit fehlen. Zudem muss Modeste, für den immerhin etwas über fünf Millionen Euro gezahlt wurden, langsam aber sicher ins Rollen kommen.