BVB macht erwarteten Verlust - Weitere Transfers nur bei Abgängen denkbar

Hans-Joachim Watzke sieht das Positive der Krise
Hans-Joachim Watzke sieht das Positive der Krise / Thomas Lohnes/Getty Images
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Die Corona-Pandemie schlug auch ein großes Loch in die Kassen von Borussia Dortmund. BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sieht seinen Klub dennoch stabil aufgestellt.


Durch die Geisterspiele der abgelaufenen Saison hat auch der BVB enorme Umsatz-Einbußen erleiden müssen. Der aktuell veröffentlichte Bericht für das Geschäftsjahr 2020/21 ließ dabei erkennen, dass die im Vorfeld vom Verein erwarteten 75 Millionen Euro nur knapp zu hoch gegriffen waren.

Denn letztlich steht ein Minus von 72,8 Millionen Euro als Konzernergebnis fest - auch für einen Klub wie den BVB ein harter Schlag.

Doch Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke wollte nicht allzu lange Trübsal blasen. Vielmehr verwies der 62-Jährige auf die wirtschaftliche Stabilität seines Vereins.

"Herr unserer Zahlen" - weitere Transfers "verbieten sich" jedoch momentan

"Der Verlust ist hoch, aber wir hatten immer das Gefühl, dass wir Herr unserer Zahlen sind. Wir hatten relativ früh benannt, dass wir 75 Millionen Euro Verlust machen könnten. Es ist etwas weniger geworden. Der Umsatz wurde im Geschäftsjahr 2019/20 nur durch vier Monate Corona-Pandemie geschmälert, im abgelaufenen Geschäftsjahr wurde er dann komplett von Corona beeinflusst", erklärte Watzke nach Angaben des kicker am Montag auf der Bilanzpressekonferenz.

Besonders die Geisterspiele schlugen ordentlich zu Buche. Denn konnte man im Geschäftsjahr 2019/20 - trotz vereinzelter Zuschauer-Ausschlüsse - noch einen Umsatz von 32,5 Millionen Euro im Bereich Spielbetrieb verzeichnen, waren es im abgelaufenen Geschäftsjahr nur noch 600.000 Euro.

"Der Umsatz-Rückgang fühlt sich im ersten Moment nicht so gut an, aber wenn man ihn analysiert, ist er ein Zeichen dafür, welche Stärke Borussia Dortmund hat", wollte Watzke jedoch das Positive sehen.

Jadon Sancho
Jadon Sancho ließ die Kassen klingeln / INA FASSBENDER/Getty Images

Besonders im Bezug auf die 85 Millionen Euro, die man für den Transfer von Jadon Sancho zu Manchester United einnahm, sprach Watzke ein Sonderlob aus.

"Die Situation ist, was die Liquidität angeht, absolut stabil. Mit der Transferpolitik, und damit auch ein Lob an Michael Zorc, haben wir eine Liquidität für die nächsten Jahre geschaffen. Das, was wir für Jadon Sancho und Leonardo Balerdi bekommen haben, und das, was wir für Gregor Kobel und Donyell Malen ausgegeben haben, da sieht man sofort, dass wir einen Liquiditätspuffer haben", rechnete Watzke auf der offiziellen Bilanzpressekonferenz vor (via Toni Cantona).

Weitere Transfers werden jedoch trotz aller Stabilität nur dann infrage kommen, wenn noch ein Spieler entsprechende Einnahmen generiert.

"Borussia Dortmund hat den Anspruch, schwarze Zahlen zu schreiben. Also ganz konkret: Ohne, dass sich auf der Abgabenseite noch etwas tut, wird sich auch nichts mehr auf der Aufnahmeseite tun. Wir sind uns einig, dass wir netto nichts mehr investieren wollen. Mit einem anderen Geschäftsmodell und vollen Kassen würde man vielleicht noch mal etwas auf dem Transfermarkt machen. Das verbietet sich in der aktuellen Situation aber", spielte Watzke auf andere Klubs an, die scheinbar einen Goldesel im Garten stehen haben.