BVB hat "etwas Ehre und Respekt" zurückgewonnen
Von Jan Kupitz
Der BVB hat sich nach der Peinlich-Pleite gegen Ajax Amsterdam mit einem 3:1-Sieg in der Bundesliga zurückgemeldet. Dementsprechend froh waren die Schwarz-Gelben, schnell wieder für Wiedergutmachung gesorgt zu haben.
Nach der 0:4-Packung in Amsterdam wurde mit Kritik am und beim BVB nicht gespart. Zurecht, wie man hinzufügen möchte. Für die Ambitionen der Dortmunder war der Auftritt beim niederländischen Topklub unentschuldbar, obwohl Matthias Sammer bei Amazon Prime versucht hatte, die vielen Verletzungen und damit einhergehend fehlende Fitness als Begründung für die blutleere Vorstellung aufzuführen.
Umso wichtiger war es, das unangenehme Auswärtsspiel bei Arminia Bielefeld siegreich gestaltet zu haben. Auch wenn die Defensive erneut den einen oder anderen Wackler zeigte, sprang am Ende ein verdienter 3:1-Sieg heraus.
"Nach so einer Niederlage [wie in Amsterdam] kann es in zwei Richtungen gehen: Du kannst aufgeben und ein paar Spiele verlieren oder du kannst kämpfen und etwas von der Ehre und Respekt zurückgewinnen. Das haben wir getan", verkündete Jude Bellingham, der mit einem tollen Solo das zwischenzeitliche 3:0 besorgt hatte, nach dem Spiel selbstbewusst (via kicker).
Mit vier Spielen in zwölf Tagen wartet auf den BVB nun ein straffes Programm, "da willst du ein Momentum haben", führte der junge Engländer aus. "Jetzt müssen wir weitermachen." Der Sieg in Bielefeld wäre schließlich wertlos, "wenn wir die kommenden beiden Spiele verlieren".
Die Tabellenspitze hat Bellingham zudem weiterhin fest im Blick - warum auch nicht? Schließlich ist der FC Bayern nur einen Punkt entfernt. "Ich wäre ein Idiot, wenn ich nicht versuchen würde, alles zu gewinnen", strahlte der Youngster enorme Gier aus. "Sie haben heute wieder gewonnen, wir müssen da versuchen es ihnen gleich zu machen und uns dabei auf uns fokussieren."
Sportdirektor Michael Zorc ordnete die Lage nach dem Sieg auf der Alm ähnlich ein. "Wir haben jetzt in einem Spiel komplett versagt und eine richtige Klatsche kassiert. Die Reaktion darauf war sehr ordentlich", bilanzierte er gegenüber den Ruhr Nachrichten.
An der berühmt-berüchtigten Mentalitätsdebatte, die rund um den BVB in solchen Situationen gerne geführt wird, will Zorc sich nicht beteiligen. "Du musst in jedem Pflichtspiel Mentalität zeigen. Und das hat die Mannschaft schon oft genug bewiesen", so der 59-Jährige. "Jeder weiß, dass du als Borussia Dortmund in den meisten Spielen zum Siegen verpflichtet bist."