Zorc knöpft sich BVB-Team vor: "Peinlich, blamabel, zum Schämen"
Von Jan Kupitz
Bei Borussia Dortmund hängt der Haussegen nach der 2:4-Pleite gegen die Rangers gewaltig schief. Michael Zorc geht mit seinem Team hart ins Gericht!
"Ich bin immer noch konsterniert, mir fehlen die Worte!", echauffierte sich der Sportdirektor am Tag nach dem Desaster gegenüber der Bild. Sein vernichtendes Fazit: "Es war von der ersten bis zur letzten Minute eine peinliche Vorstellung, eine blamable Leistung."
Dabei seien die Voraussetzungen für einen grandiosen Fußballabend im Vorfeld so gut gewesen. "Donnerstagabend, Flutlichtspiel, leichter Nieselregen, aber nicht zu kalt, Europapokal gegen einen Traditionsklub wie die Glasgow Rangers", zählte Zorc auf. "Was will man mehr?"
Zorc monierte, dass der BVB "das Spiel nicht angenommen" habe und "nicht bereit für dieses Duell" war. "Wir haben lahmarschig gespielt, die Schlagzahl im entscheidenden Moment nicht erhöht. Es war eine Leistung zum Schämen!"
Dennoch gibt es nach wie vor Hoffnung, dass die Borussia den Rückstand im Rückspiel drehen kann. Weil die Auswärtstorregel abgeschafft wurde, würde dem BVB bereits ein 2:0-Sieg reichen, um in die Verlängerung einzuziehen. Dafür muss aber natürlich eine gewaltige Steigerung her - oder wie Zorc es deutlich formuliert: "Wenn sie [die Mannschaft] Eier hat, dreht sie das im Rückspiel."
Marco Rose, der es in über einem halben Jahr noch nicht geschafft hat, seinem Team eine Idee an die Hand zu geben und den immer wieder einsetzenden Schlendrian zu stoppen, steht bei den Bossen aber nicht in Frage. "Es gibt keine Trainerdiskussion!", unterstrich Zorc trotz Roses zwölfter Niederlage als BVB-Trainer vehement.
Zuvor hatte Hans-Joachim Watzke die Sky-Meldung, dass es beim BVB eine Krisensitzung gegeben habe, bereits dementiert. "Totaler Bullshit", so der Dortmund-Boss über das angebliche Treffen mit Zorc und Sebastian Kehl.