Schulz nutzt seine letzte Chance: "Hat einen großen Schritt gemacht"

Nico Schulz kommt langsam in Schwung
Nico Schulz kommt langsam in Schwung / Frederic Scheidemann/Getty Images
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Nico Schulz ist beim BVB bislang einer der heimlichen Gewinner des Saisonstarts. Vor dem Auswärtsspiel beim SC Freiburg hatte Marco Rose ein Extralob für den Linksverteidiger parat.


Von den Allermeisten, die es mit Borussia Dortmund halten, wurde Schulz schon längst abgeschrieben. Zu enttäuschend waren seine bisherigen Leistungen bei den Schwarz-Gelben, die 2019 noch stolze 25 Millionen Euro für den Linksverteidiger bezahlt hatten.

Umso überraschender ist der jüngste Aufschwung, den Schulz seit der Ankunft von Marco Rose verzeichnen kann. Die viel zitierte "letzte Chance", die sich dem 28-Jährigen in diesem Sommer bot, wusste er (bislang) tatsächlich zu nutzen - und profitierte dabei freilich vom Ausfall von Raphael Guerreiro, der nach seinem Urlaub aufgrund von muskulären Problemen noch keine einzige Minute absolvieren konnte.

Auch gegen den FC Bayern im Supercup präsentierte Schulz sich solide - nicht mehr, nicht weniger. Offensive Glanzpunkte, wie sie ein Guerreiro in schöner Regelmäßigkeit setzt, gingen vom Ex-Hoffenheimer bislang noch nicht aus. Doch das ist auch gar nicht in dem Maße nötig, schließlich geht es für Schulz zunächst darum, nach den schwierigen Jahren wieder Sicherheit zu finden und seine Seite zuzumachen.

Und auch wenn manche BVB-"Fans" ihn in den sozialen Medien weiterhin diskreditieren und seinen deutlichen Formanstieg (aufgrund von Antipathie?) nicht anerkennen wollen, muss man einfach festhalten, dass Schulz seinen Job in den vergangenen Wochen zuverlässig erledigt hat. Gutes Stellungsspiel, souveränes Zweikampfverhalten, keine groben Schnitzer - nur mit dem Ball am Fuß könnte er wie gesagt noch ein wenig zulegen.

Nach aktuellem Standpunkt wäre es aus BVB-Sicht jedenfalls ziemlich unnötig, Schulz in diesem Sommer (mit einem großen Verlust) abzugeben, um sich im Gegenzug Marcel Halstenberg von RB Leipzig als Guerreiro-Backup zu schnappen. Ganz davon abgesehen, dass auch der deutsche Nationalspieler nur wenig in der Offensive beizutragen weiß.

Rose lobt Schulz' neues Selbstvertrauen

Auch Marco Rose ist der Aufschwung des 28-Jährigen nicht entgangen. Vor dem Spiel gegen den SC Freiburg wollte der BVB-Coach eigentlich keinen seiner Spieler herausheben, tat es dann aber doch - um seinen Linksverteidiger zu loben. "Nico Schulz hat einen großen Schritt gemacht", bestätigte Rose. "Die Art und Weise, wie er trainiert, zeugt von mehr Selbstvertrauen. Dadurch bringt er eine tolle Leistung auf dem Platz."

Um die Linksverteidigerposition muss man sich beim BVB aktuell wirklich keine Sorgen mehr machen. Hält Schulz seine Form, kann er in Zukunft zusammen mit Guerreiro ein formidables Pärchen abgeben.