Haaland reist nicht zum Nationalteam - Unter dieser Voraussetzung ist ein BVB-Verbleib möglich

Haaland bleibt während der Länderspielpause in Dortmund
Haaland bleibt während der Länderspielpause in Dortmund / Matthias Hangst/Getty Images
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BVB-Torjäger Erling Haaland wird während der Länderspielpause in Dortmund bleiben. Eine Oberschenkelverletzung macht Einsätze in der WM-Quali für Norwegen unmöglich. Unmöglich ist dagegen nicht, dass der 21-Jährige auch kommende Saison in Dortmund spielt. Unter einer gewissen Voraussetzung.


"Ich kann den Status Quo bekannt geben: Erling probiert seit Tagen zu spielen. Wer ihn kennt, weiß, dass er immer spielen will. Er hat relativ zeitig klar signalisiert: 'Trainer, es tut mir leid. Ich würde gerne, aber ich kann mich noch nicht so bewegen wie ich möchte. Ich kann noch nicht mal normal laufen'."

Das erklärte BVB-Coach Marco Rose nach dem 2:1-Sieg gegen Mainz 05 am Samstagnachmittag. Torjäger Erling Haaland fehlte Schwarz-Gelb dabei zum dritten Mal in Folge. Vor dem Spiel in Gladbach hatte sich der 21-jährige Norweger am Oberschenkel verletzt.

Haaland ist auch nur "ein Mensch" - BVB-Torjäger nicht zur Nationalmannschaft

Mit großer Sorge hatte man auch beim norwegischen Fußballverband den Zustand des Top-Stars verfolgt. Schließlich stehen am 8. und 11. Oktober entscheidende WM-Qualifikationsspiele gegen die Türkei und Montenegro an.

"Ich verstehe den norwegischen Verband. Aber er ist ein Mensch, keine Maschine. Und wenn es nicht geht, dann geht es nicht. Wir müssen den Jungen gesund bekommen, natürlich für Borussia Dortmund, aber auch für die norwegische Nationalmannschaft", so Rose am Samstag weiter.

Norwegens Nationaltrainer Stale Solbakken hatte sich ebenfalls eher pessimistisch geäußert: "Wir hatten uns bessere Nachrichten von Erling erhofft, halten es aber vorerst offen."

"Erling will geliebt werden, er fiebert hier mit."

Sebastian Kehl über Erling Haaland

Sebastian Kehl, am Sonntagvormittag bei Sky90 zu Gast, erklärte in der Talkrunde, dass Haaland für Norwegen nicht auflaufen werde und auch nicht für weitere Untersuchungen zur Nationalmannschaft reisen werde.

Allerdings rechne der BVB-Sportdirektor damit, dass Haaland nach der Länderspielpause wieder fit ist und im Heim-Duell mit Mainz auflaufen kann (16.10., 15.30 Uhr).

Kehl über die Chancen auf Haaland-Verbleib: "Werden alles versuchen"

Kehl sprach im Anschluss auch über die Chancen, dass Haaland auch 2022/23 noch Schwarz-Gelb trägt. Der BVB-Sportdirektor schätzt sie realistisch ein: "Wir werden alles versuchen, ihm eine Perspektive zu zeigen. Erling will geliebt werden, er fiebert hier mit. Aber wir müssen auch akzeptieren, wenn er für sich entscheidet, den nächsten Schritt zu machen", meinte Kehl.

Sebastian Kehl
Sebastian Kehl will um Haaland kämpfen / Frederic Scheidemann/Getty Images

Andere Klubs in Europa hätten finanziell einfach deutlich bessere Möglichkeiten: "Wir müssen in der Realität bleiben. Wir sind in einer anderen wirtschaftlichen Situation als Vereine, die 150 bis 200 Millionen Euro mehr Umsatz machen als der BVB. Trotzdem ist es uns immer wieder gelungen, unsere Topspieler eine Weile zu halten."

Fjörtoft über Haaland-Zukunft: "Wird nicht nach dem Geld gehen"

Einer, der Haaland besonders gut kennt und seinem direkten Umfeld sehr nahe steht, ist Ex-Bundesliga-Stürmer und Landsmann Jan Aage Fjörtoft. Der 54-Jährige sprach bei Bild-TV über Zukunft von Haaland. Fjörtoft sieht durchaus die Chance, dass Haaland noch ein Jahr in Dortmund bleibt - bei einer ganz bestimmten Voraussetzung:

"Haaland und sein Team suchen immer die Entwicklung. Und wenn das in Dortmund der Fall ist, dann wird er dort bleiben", war sich Fjörtoft sicher. Schränkte aber ein: "Ich glaube, das Haaland-Team und die Familie weiß es auch nicht, wo er hingeht. Denn die Fußballwelt ändert sich. Es gibt so viele Sachen, die das beeinflussen. Sie wissen nicht, wo er in der Saison 2021/22 spielen wird."

Jan Aage Fjortoft
Jan Aage Fjörtoft ist Haaland-Vertrauter und TV-Experte / Richard Heathcote/Getty Images

Die finanzielle Perspektive nehme bei der Entscheidung aber keine Hauptrolle ein. Von Forderungen bis zu 50 Millionen Euro Jahresgehalt war zuletzt die Rede. Fjörtoft aber entgegnete: "Er wird nicht nach dem Geld gehen, denn das haben die nie gemacht."