Matthäus fordert BVB-Neuanfang: "Von vier, fünf Spielern verabschieden!"

Lothar Matthäus
Lothar Matthäus / Frederic Scheidemann/GettyImages
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Lothar Matthäus kritisiert beim BVB eine zu schnelle Zufriedenheit. Sollte Marco Rose als Trainer bleiben, so seine Einschätzung, müsse man zumindest über die Zukunft von Mats Hummels und Marco Reus debattieren.


Das Remis beim FC Augsburg mitsamt dem Eindruck, der FCA habe mehr für den möglichen Sieg investiert als der BVB, hat bei Lothar Matthäus die Meinung gefestigt: In Dortmund darf keine Debatte vermieden werden, stattdessen braucht es einen offenen Austausch über einen Neuanfang.

In seiner Kolumne für Sky stattete er Schwarz-Gelb mit dem "Peinliche-Pokal-Pleiten-Triple" aus: Damit meinte er das dreifache, blamable Ausscheiden aus allen Pokal-Wettbewerben. Gegen den FC St. Pauli im DFB-Pokal, gegen Glasgow Rangers in der Europa League sowie das Vorrunden-Aus in der Königsklasse.

Weil zugleich auch kein Druck auf den FC Bayern in der Meisterschaft ausgeübt werden kann, brauche es einen Schnitt. Nicht zuletzt auch, weil sich die Borussia schon wieder mit dem zweiten Platz zufrieden gebe.

Notwendigkeit eines Neustarts - auch ohne Reus und Hummels?

"Es muss nach der Saison ein klarer und sauberer Schnitt gemacht werden. Sollten die Bosse zu der Erkenntnis kommen, dass sie Marco Rose noch für den Richtigen halten, dann muss man sich von vier, fünf Spielern verabschieden", so seine Einschätzung der Lage.

Dabei nahm er ganz bewusst bestimmte Namen in den Mund: "Die Frage muss jetzt nicht nur erlaubt sein, sondern ist vielmehr dringend geboten: Bringen die Alt-Stars Mats Hummels und Marco Reus diese Mannschaft wirklich noch voran oder muss man sie respektvoll und anständig verabschieden?"

Eine Frage, die auch mancher BVB-Anhänger über die letzten Wochen vorsichtig formulierte. Die Reus'sche Gala beim 6:0 über Mönchengladbach mit zwei Toren und drei Assists hatte sie aber vorläufig wieder verstummen lassen.

Marco Reus
Kapitän im Fokus: Marco Reus / Alex Grimm/GettyImages

Matthäus ergänzte, der zweite Platz hinter den Bayern sei zwar für Dortmund "im Grunde keine schlechte Leistung". Doch müsse ein Verein "mit solchen Möglichkeiten, so viel Know-How und genügend wirtschaftlicher Stärke" auch in der Lage sein, den Münchenern über 34 Spieltage die Stirn zu bieten und um die Meisterschaft zu spielen.

"Das muss der Anspruch sein", so der 60-Jährige. Deshalb müsse es mehr positive Reibung innerhalb des Klubs geben, im Gegensatz zum "ständigen In-Watte-Packen", und die Diskussion um einen benötigen Neuanfang.

Dazu gehört für ihn auch das Hinterfragen einer BVB-Zukunft von Hummels und Reus. "Vielleicht ist ein Neuanfang das Beste, damit man sich nicht auch im nächsten Jahr gegen drittklassige Teams blamiert und die Meisterschaft im Februar entschieden ist", bilanzierte er.


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