Kehl-Ansage für die BVB-Schlaffis: "Nicht unser Anspruch"

Sebastian Kehl
Sebastian Kehl / Matthias Hangst/GettyImages
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Die Leistung von Borussia Dortmund bei der 0:2-Niederlage gegen Union Berlin hat sowohl die Fans, als auch die Verantwortlichen frustriert. Von Sebastian Kehl gab es intern wie öffentlich eine klare Ansage an die Mannschaft.


Als hätte die Niederlage an sich nicht bereits genug Frust und Ärger bedeutet, so hat der BVB am Sonntagnachmittag auch einen schlichtweg schlechten und beinahe verschlafenen Auftritt hingelegt. Die 0:2-Niederlage aus Sicht der Dortmunder gegen Union Berlin war die entsprechend verdiente Quittung.

Da es bereits die vierte Pleite nach zehn Spielen war, steht die Borussia derzeit nur auf dem achten Tabellenplatz. Besonders ärgerlich, da der FC Bayern in der noch jungen Saison auch geschwächelt hat und sich so die theoretische Chance ergab, sich an die Tabellenspitze zu setzen. Eine Chance, die stattdessen die Eisernen nutzen.

Kehl zählt diverse Versäumnisse auf: Deutliche Kritik verständlich

"Platz acht ist nicht unser Anspruch, das ist nicht das, was wir erwarten," betonte Sebastian Kehl am Montag (via Ruhr Nachrichten). Der Sportdirektor zeigte sich verärgert und führte aus: "Dass es häufiger vorkommt, dass wir eine solche erste Hälfte abliefern, bevor wir uns steigern, gibt uns schon zu denken. Mit der Kritik, die jetzt kommt, müssen wir daher leben."

So hatte der BVB insbesondere die erste Halbzeit verschlafen. Auch wenn die zweiten 45 Minuten etwas besser waren, so konnte der frühzeitig entstandene Rückstand nicht mehr ausgeglichen werden.

"Wir haben uns vor allem in der ersten Halbzeit zu wenig gegenseitig unterstützt, unser Freilaufverhalten und unser Positionsspiel waren nicht gut, wir haben kaum Bälle in relevanten Räumen gefordert", wusste Kehl verschiedene Kritikpunkte aufzuzählen. Die Strafraumbesetzung sei ebenfalls "nicht ausreichend" gewesen.

Niklas Süle
Der BVB musste eine weitere Enttäuschung hinnehmen / Maja Hitij/GettyImages

Bemerkenswert: Keine Mannschaft aus der oberen Tabellenhälfte hat so viele Spiele verloren und zugleich so wenig Tore geschossen, wie Schwarz-Gelb.

Das macht sich auch in der Formkurve bemerkbar, die "nicht gerade nach oben" zeigt, wie Kehl es formulierte. Lediglich zwei Siege wurden aus den letzten acht Spielen geholt.

Kehl hadert mit Leistungs-Unterschieden - "scharfe Kritik" für BVB-Spieler

Etwas ratlos zeigte sich daher auch der 42-Jährige: "Wir hatten ein emotionales Spiel gegen die Bayern, wir waren auch in Sevilla gut, und das ist ja ehrlich gesagt alles erst ein paar Tage her. Doch dann kommen immer wieder solche Spiele wie am Sonntag."

In der hohen Belastung, die auch in den nächsten Wochen noch anhalten wird, wollte er keine Ausrede suchen. Immerhin sei sie "für viele Mannschaften hoch". Für das Spiel gegen Berlin passte sie ohnehin nicht: "Union hatte erst am Donnerstag gespielt, wir hatten zwei Tage mehr Pause und dennoch haben sie lange mehr investiert."

Deshalb gab es am Montagmorgen eine tiefgründige Analyse für die Mannschaft. Den Ruhr Nachrichten zufolge habe es "deutliche Worte und scharfe Kritik" gegeben. Kein Wunder, war der Auftritt doch in allen Belangen "viel zu wenig", so Kehl. Das hätten die Spieler also auch zu hören bekommen.

Der Bedarf nach einem möglichst souveränen Weiterkommen im DFB-Pokal am Mittwochabend, wenn es gegen Hannover 96 geht, ist logischerweise gestiegen - auch für die Stimmung.


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