Bericht: Jude Bellingham spaltet die BVB-Kabine

Jude Bellingham
Jude Bellingham / Ian MacNicol/GettyImages
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Jude Bellingham hat sich zuletzt sehr frustriert gegenüber Mitspielern geäußert. Seine forsche Art stößt in der BVB-Kabine offenbar auf eine Menge Unverständnis. Einigen Teamkollegen geht der Youngster "auf den Geist".


Inzwischen ist bekannt, wie ehrgeizig Jude Bellingham ist. Gewinnt er mit seinen Dortmundern nicht, so ist ihm die schlechte Laune und der Frust schnell anzumerken. Vor allem beim Ausscheiden in der Europa League war das zu sehen, als er Teamkollege Nico Schulz nach einem Fehlpass anpflaumte.

"Du kannst keinen verdammten Pass spiele, du bist verdammte Scheiße! Jedes verdammte Mal!", wütete er quer und gut wahrnehmbar über den Platz. Schon diese Reaktion sorgte für viele Diskussionen, auch unter BVB-Fans.

Bellingham respektlos gegenüber Witsel - "Das kommt gar nicht gut an"

Offenbar blieb es nicht dabei. Auch das 1:1-Remis gegen den FC Augsburg sorgte wieder für Unmut. In der Halbzeit gab es erneut Streit rund um Bellingham. Axel Witsel wollte ihm laut Sport1 erklären, wie er mit anderen Laufwegen für ein besseres Pressing sorgen kann. Der 18-Jährige winkte respektlos ab, statt dem 32-jährigen Routinier zuzuhören.

"In der Mannschaft kommt das gar nicht gut an", erklärte Reporter Patrick Berger im Sport1-Podcast 'Die Dortmunder Woche'. Mit seinem Verhalten spalte er langsam aber sicher die Kabine, hieß es weiter, während er mit seiner Art "allmählich auch den erfahrenen Spielern auf den Geist" gehe.

Nicht wirklich überraschend, eine solche Entwicklung. Bei aller Qualität, die der junge Brite bereits in seinem Spiel mitbringt - aber welcher gestandene Profi, ebenso sehr vom aktuellen Saisonverlauf frustriert, möchte sich schon vor im wahrsten Sinne des Wortes versammelter Mannschaft von einem 18-Jährigen zurechtstutzen lassen?

Jude Bellingham
Bellingham zeigt sich schnell frustriert / Sebastian Widmann/GettyImages

Dass so eine Geschichte wie das Abwinken gegenüber Witsel ans Tageslicht kommt, ist zudem ein weiteres Zeichen für wachsenden Frust innerhalb des Teams. So eine Story würde wohl eher runtergeschluckt als verbreitet werden, würde es manch einem Spieler nicht bis zum Hals stehen.

So heißt es, Bellingham würde die Kabine bei Schwarz-Gelb "ein Stück weit spalten". Ein übergeordnetes Problem: Innerhalb der Mannschaft scheint es keine Führungsspieler zu geben, die solche Situationen befrieden. Anscheinend nimmt sich keiner den Youngster mal zur Seite, um mit ihm über die Folgen mancher aus Unmut gespeister Aktionen zu reden.

"Ein Marco Reus muss sich diesem 18-Jährigen annehmen und ihm erklären, dass er über das Ziel hinausgeschossen ist und das so nicht weitergehen kann", so Sport1-Reporter Oliver Müller im Podcast.

Dass Marco Rose die Gangart seines jungen Mittelfeldspielers verteidigt, kommt derweil nicht überraschend. "Dort, wo Jude herkommt, kommuniziert man möglicherweise auf Englisch auch ein bisschen härter. Das gehört mit dazu. Jude will Spiele gewinnen, er ist sauer - und das ist das, was ihn ausmacht und was wir eigentlich noch mehr brauchen", so der Dortmund-Trainer.


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